Wieder ein Amoklauf in den USA - Was passiert bei ZDFheute live?
An einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas sind am Dienstag 19 Kinder und zwei Lehrer bei einem Amoklauf ermordet worden. Die Polizei erschoss den 18-jährigen Täter nach dem Massaker in der Robb Elementary School in Uvalde nahe San Antonio. Zwei Polizisten wurden verletzt.
Diese erneute Schreckenstat ist kein Einzelfall. Laut der amerikanischen Initiative Everytown Support Fund gibt es eine fürchterliche Bilanz der letzten Jahre: Seit 2013 ereigneten sich insgesamt 238 Schulattentate in den USA, bei denen Menschen starben. Texas ist in dieser Statistik der traurige Spitzenreiter. Doch nicht nur Schulen zählen zu den Tatorten. Nach Angaben der Datenbank The Gun Violence Archive gab es allein in diesem Jahr bereits 212 "Mass Shootings" in den USA. Stand Anfang Mai verzeichnete die Organisation für das Jahr 2022 bereits 6296 Tote durch Schusswaffen. Im vergangenen Jahr waren es knapp 21.000 Tote, Suizide ausgenommen.
ZDFheute live spricht mit Korrespondent Elmar Theveßen über Waffengewalt und Waffenrecht in den USA .
Weniger Tote durch schärfere Waffengesetze?
Schusswaffen sind in den USA weit verbreitet. US-Präsident Biden prangerte in einer emotionalen Rede die grassierende und alltägliche Waffengewalt an, für die er die laxen Waffengesetze verantwortlich machte. Vorstöße für ein schärferes Waffenrecht scheitern aber immer wieder am Widerstand der mächtigen Waffenlobby und der konservativen Republikaner.
Dabei sind striktere Waffengesetze ein effektives Mittel, um die Anzahl der Ermordeten zu reduzieren, wie das Beispiel Australiens zeigt. Dort herrschte früher ein ähnlich lockeres Waffenrecht wie in den USA. Nach einem Amoklauf mit 35 Toten im Jahr 1996 wurden die Gesetze innerhalb von zehn Tagen verschärft, hunderttausende Waffen verschrottet. Seitdem gab es in Australien keinen Amoklauf mit mehr als vier Toten – und die Zahl der Schusswaffen-Toten hat sich halbiert.
Mit Material von ZDF, dpa und afp.