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Ändert Putin die Strategie?

Russlands Vormarsch in der Ukraine stockt. Zwingt die Ukraine Russland zum Strategiewechsel? Geheimdienstexperte Soldatow und Militärexpertin Klein dazu bei ZDFheute live.

Videolänge:
30 min
Datum:
28.03.2022
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 28.03.2023

Ändert Putin die Strategie? - Das passiert bei ZDFheute live

Hohe Verluste und eine stagnierende Frontlinie – Putins Angriffskrieg in der Ukraine läuft offenbar schleppend. Mancherorts gelang es ukrainischen Truppen wohl eine Gegenoffensive zu starten. Die bislang nur geringen militärischen Erfolge werden für den russischen Präsidenten immer mehr zum Problem. Vor allem logistische Schwierigkeiten verhinderten zuletzt den Vormarsch der russischen Streitkräfte.

Russlands Vize-Generalstabschef Sergej Rudskoj hatte am Freitag überraschend angekündigt, dass sich die russische Armee künftig auf die Donbass-Region in der Ostukraine konzentrieren werde. Die Regierung in Kiew befürchtet daher eine Zuspitzung der humanitären Lage in Mariupol im Osten der Ukraine.

Dies bedeutet eine potenzielle oder starke Verschlechterung rund um Mariupol.
Oleksij Arestowytsch, Berater des ukrainischen Präsidenten Selenskyj

Verfolgen die russischen Streitkräfte mit der Konzentration auf die Donbass-Region nun einen Plan B? Bisher lautete das erklärte Kriegsziel des Kremls, die gesamte Ukraine zu "entnazifizieren", die Demilitarisierung des Landes und Staatschef Wolodymyr Selenskyj zu stürzen. Sicherheitsexperte Dr. Christian Mölling glaubt nicht an eine Planänderung Russlands. Er befürchtet eine neue russische Angriffswelle. Es sei nicht plausibel, dass sich der Kreml jetzt nur noch auf den Donbass konzentriere, weil die Eroberung von Kiew bislang gescheitert ist.

Putin hat ein großes Ziel vor Augen. Und dieses Ziel, glaube ich, lässt er sich nicht dadurch aus dem Kopf bringen, dass er jetzt gerade militärisch nicht so weit kommt, wie er eigentlich kommen wollte.
Dr. Christian Mölling, Sicherheitsexperte

Befindet sich der Krieg in der Ukraine nun an einem Wendepunkt? Sieht sich Präsident Putin nun zu einem Strategiewechsel gezwungen, oder handelt es sich um eine weitere Täuschung des Kremls? Darüber spricht ZDFheute live mit dem regierungskritischen russischen Geheimdienstexperten und Investigativjournalist Andrej Soldatov und der Militärexpertin Dr. Margarete Klein.

Chance auf Durchbruch bei Friedensverhandlungen?

Nach Angaben Russlands dürften die neuen Verhandlungen mit der Ukraine am Dienstag beginnen. Der türkische Präsident Erdogan und Präsident Putin hatten sich in einem Telefonat am Sonntag darauf verständigt, dass die neue Runde der Verhandlungen, die zuletzt per Videokonferenz geführt wurden, in Istanbul stattfinden soll. Die Ukraine hat im Vorfeld angekündigt, die russische Forderung nach Neutralität des Landes „gründlich“ prüfen zu wollen.

Dieser Punkt der Verhandlungen ist für mich verständlich und er wird diskutiert, er wird gründlich geprüft.
Präsident Wolodymyr Selenskyj

Ein persönliches Gespräch erlaube inhaltsreichere Verhandlungen als eine Video-Schalte, so Kremlsprecher Peskow. Er betonte aber auch, dass die beiden Kriegsparteien von einer Einigung noch weit entfernt sind.

Bisher können wir leider keine nennenswerten Erfolge und Durchbrüche feststellen.
Kremlsprecher Dimitri Peskow

Bereits in den vergangenen Wochen gestalteten sich die Verhandlungen zwischen der ukrainischen und der russischen Delegation als äußerst schwierig. Kiew fordert etwa einen Abzug der russischen Truppen, territoriale Integrität und Sicherheitsgarantien. Moskau will einen Nato-Verzicht der Ukraine erreichen sowie eine Anerkennung der abtrünnigen Separatistengebiete im Osten der Ukraine als eigene Staaten. Außerdem fordert der Kreml die Anerkennung der 2014 annektierten Halbinsel Krim als Teil Russlands.

Mit Material von AFP, AP, Reuters und DPA.

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