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"Polensprinter": Übermüdet, überladen und zu schnell

Spediteure und DGB fordern schärfere Regeln für Kleintransporter

Polnischer Kleintransporter

Speditionsverbände und Gewerkschaften fordern schärfere Gesetze und Kontrollen für "Polensprinter". So heißen in der Branche Kleintransporter aus Osteuropa mit bis zu 3,5 Tonnen zulässigem Gewicht, die oft zu Dumpingkonditionen Stückgut transportieren.

Datum:
27.02.2018
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

So ein Transporter fuhr im Herbst 2017 in verkehrter Richtung auf die Autobahn und krachte in den Gegenverkehr. Drei Menschen starben. Laut Versicherungswirtschaft haben Unfälle mit überladenen Kleintransporten massiv zugenommen. Horst Kottmeyer vom Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen fordert "für die Kleintransporter die gleichen Regeln wie für Lkw". Dazu gehörten ein digitaler Tacho, gleiche Lenk- und Ruhezeitregelungen und ein Verbot, dass die Fahrer ihre regelmäßige Wochenruhezeit im Fahrzeug verbringen. "Der Gesetzgeber muss handeln!“, sagte Kottmeyer. Viele Fahrer seien übermüdet und würden mit überladenen "Polensprintern" an allen Kontrollen vorbeifahren. Kottmeyers Verband vertritt nach eigenen Angaben rund 2000 Mitgliedsfirmen.

Illegale Bezahlung pro Kilometer

Nach Frontal 21-Recherchen werden Fahrer von "Polensprintern" pro Kilometer bezahlt. Wenn sie keine Touren haben, verdienen sie keinen Cent. Das ist nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) europaweit illegal. "Eine Bezahlung nach Kilometern, eine Bezahlung also, die den Fahrer dazu anhält, besonders schnell, besonders lang zu fahren, ist verboten“, kommentierte Michael Wahl vom DGB-Projekt "Faire Mobilität" die ZDF-Recherchen. Auch würden weder tarifliche Bezahlung noch Arbeits- und Lenkzeiten der Fahrer kontrolliert.

Immer häufiger kommt es nach Angaben von Versicherungen zu Unfällen mit Beteiligung von Stückgut-Sprintern. Die Schweizer AXA Versicherung hat berechnet, dass solche Unfälle im Vergleich zum Vorjahr im Jahr 2017 um 50 Prozent zugenommen haben. Eines der Hauptprobleme sei, dass Fahrzeuge überladen würden. Trotz des großen Volumens ist die Zuladung in der Regel auf 1100 Kilogramm beschränkt. Doch viele Fahrer würden sich nicht an die gesetzliche Beladungsgrenze halten.

Aufträge zu Dumpingpreisen

Die Fahrer der Billigtransporter sind Arbeitsnomaden, die in ihren Kleinlastern oft monatelang am Rande der Autobahn leben. Sie übernachten in einer kleinen Kabine über dem Fahrerhaus. Immer auf dem Sprung, immer auf der Jagd nach neuer Fracht. Ihre Aufträge holen sie sich über Apps oder Transportbörsen im Internet. Bei einigen Internetbörsen unterbieten sich die Fahrer gegenseitig, um an Jobs zu kommen. So fahren sie ihre Stückgutaufträge zu Dumpingpreisen quer durch Europa.

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