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Junge Deutsche beim IS

Verzweifelte Eltern, verlorene Kinder

Junge Deutsche beim IS

Er sei ein ganz normaler Junge gewesen, beschreibt Christian Rappe seinen Sohn. Der 18-jährige Marvin war mitten im Abitur, als er nach Syrien ausreiste, sich dort dem IS anschloss.

Datum:
10.10.2017
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Auch für Joachim Gerhard ist es noch immer unfassbar, dass seine Söhne Fabian und Manuel in den Dschihad gezogen sind. Drei Jahre ist das jetzt her - viele Monate zwischen Hoffen und Bangen. Die Ungewissheit ist groß, das Vertrauen in die Behörden kaum noch da. Denn als die Söhne von Joachim Gerhard mit dem Jeep des Vaters Richtung Syrien aufbrechen, werden sie bei der Ausreise überwacht. Doch niemand greift ein. "Die haben sie ausreisen lassen, die wollten sie gar nicht aufhalten", berichtet der Vater. Haben deutsche Behörden Jugendliche etwa bewusst ausreisen lassen?

Johannes Dimroth, Sprecher im Bundesministerium des Inneren (BMI), kennt den Verdacht. Es habe durchaus eine Debatte darüber gegeben, ob es nicht sinnvoller sei, sich dieses Problems dadurch zu entledigen, indem man Menschen ausreisen lasse. Dennoch sei die Sichtweise des BMI immer gewesen, man wolle alles dafür tun, um den Export von Terrorismus zu verhindern.

In beiden Fällen ist das nicht gelungen: Christian Rappe versuchte sogar seinen Sohn zurückzuholen, reiste an die türkisch-syrische Grenze. Der Versuch endete an einer Grenzmauer: Vater und Sohn standen sich gegenüber, nur eine Tür trennte sie. Doch die blieb verschlossen. Der Vater musste ohne seinen Sohn zurückreisen. Wenige Monate später erhält Rappe die Nachricht, sein Sohn sei tot. Aber Gewissheit darüber gibt es nicht. Man habe keine Informanten vor Ort, so der Sprecher des Bundesinnenministeriums. "Das ist bedauerlich, das ist auch für Angehörige ziemlich schrecklich, weil man eben im Unklaren bleibt." Es fehle aber schlichtweg an Personal und Strukturen.

Auch Joachim Gerhard weiß nicht, ob seine beiden Söhne noch leben. Das letzte Lebenszeichen von ihnen kam vor über zwei Jahren. Die Väter haben sich nun zusammengetan und Abgeordneten im Bundestag ihre Schicksale geschildert.

Frontal 21 über zwei Väter, die ihre Söhne nicht aufgeben wollen, und deutsche Behörden, die überfordert sind.

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