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"Old School Society" diskutierte Anschläge auf Kindergärten, Behindertenheime und Kirchen

Die mutmaßliche rechtsterroristische Vereinigung "Old School Society", kurz OSS, diskutierte Anschläge auf Kindergärten, Behindertenheime und Kirchen. Das geht aus Abhörprotokollen hervor, die Frontal 21 vorliegen.

Prozessauftakt gegen vier Mitglieder der Old School Society.
Vier mutmaßliche Mitglieder der "Old School Society" stehen in München vor Gericht. Der Vorwurf: Bildung einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung eines Anschlags auf ein Flüchtlingsheim.
Quelle: dpa

In den abgehörten Telefonaten und Messenger-Nachrichten beklagen die mutmaßlichen Rechtsterroristen, dass "Pegida und die anderen" nichts erreicht hätten und stellen fest: "Solange es kein Mord und Totschlag gibt, bewegt sich gar nichts." Laut Unterlagen wollte die OSS die von ihnen geplanten Anschläge Muslimen oder linken Gruppen anhängen. In einer abgehörten Nachricht heißt es, Anschläge müssten immer so aussehen "als ob die vom Spektrum links kommen". Eine andere Option sei "einfach einen Deutschen opfern und es den Musels in die Schuhe schieben".

OSS-Mitglieder vor Gericht

Vier OSS-Mitgliedern wird derzeit vor dem Oberlandesgerichts München der Prozess gemacht. Die Bundesanwaltschaft hatte im Dezember 2015 Anklage wegen der Bildung einer rechtsterroristischen Vereinigung erhoben. Die Ziele der OSS seien darauf ausgerichtet, ihre rechtsextremistische Ideologie durch Terroranschläge, insbesondere in Form von Brand- und Nagelbomben, umzusetzen. Ein erster Anschlag sei für Anfang Mai 2015 ins Auge gefasst worden. Ein Angeklagter, der mutmaßliche Rädelsführer Andreas H. , beteuerte vor Gericht, dass die Anschlagspläne "viele Worte um nichts" gewesen seien.

Nach den Frontal 21 vorliegenden Abhörprotokollen befürwortete H., auch Kindergärten oder Kirchen anzuzünden: "(…) nimmst du zehn Liter Verdünnung mit, kippst die Scheiße aus, schmeißt einen Streichholz drauf, bumm. Was meinste, wie schnell eine Kirche abfackelt". Als Ziel hatten die OSS-Mitglieder die Frauenkirche in Dresden und den Kölner Dom ins Auge gefasst. "Da spricht dann ganz Deutschland drüber", schreibt H. Ein OSS-Mitglied mit dem Chatnamen "Mein Mädchen" schlägt einen Anschlag auf eine Behinderteneinrichtung vor: "Jagen wir eine Förderschule hoch. Auf die Kloppies kann ich auch gut verzichten." Die Behinderten repräsentierten nicht ihr Bild vom Deutschen als Dichter und Denker. Ein Dritter schlägt Anschläge auf Schulen oder Kindergärten vor. Das sei aufsehenerregend und "muss dann den Musels angelastet werden (…), so dass die große Mehrheit in Deutschland nach Rache schreit".

Verdacht der Bildung einer rechtsterroristischen Vereinigung

Sachsens Verfassungsschutzchef Gordian Meyer-Plath hatte nach Bekanntwerden der "Old School Society“ die Sorge geäußert, immer mehr Rechtsextremisten könnten der Meinung sein, asylfeindliche Demonstrationen genügten nicht mehr. Die Bundesanwaltschaft ermittelt neben der OSS auch gegen die sächsische "Gruppe Freital“ wegen des Verdachts der Bildung einer rechtsterroristischen Vereinigung.

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