„Wenn zwei Stunden von Berlin jetzt militärische Auseinandersetzungen stattfinden, werden wir ganz anders auf den Wert von Sicherheit blicken“, betonte Klingbeil. „Es wird jetzt darum gehen, die Bundeswehr zu stärken, die Nato zu stärken, die sicherheitspolitische Debatte zu stärken.“
Der SPD-Vorsitzende räumte ein, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Krieg gegen die Ukraine wahrscheinlich gewinnen werde. „Aber ich glaube, dass er auf mittelfristige oder lange Sicht einen großen Fehler gemacht hat“, sagte Klingbeil. „Die Nato ist so gestärkt wie lange nicht mehr. Die sicherheitspolitische Debatte wird sich fundamental ändern in Deutschland.“
Das Konzept „Wandel durch Handel“, nach dem man autoritäre Staaten durch enge Wirtschaftsbeziehungen beeinflussen könne, ist nach Ansicht Klingbeils am Ende: „Wir sehen sowohl in der Frage China als auch in der Frage Russland, dass dieses Konzept gescheitert ist und wir einen anderen, einen abschreckenderen Umgang mit autoritären Staaten brauchen.“
Zugleich sprach sich Klingbeil für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine aus: „Wir haben eine humanitäre Verpflichtung für Menschen, die jetzt vertrieben werden in der Ukraine, einzustehen und sie aufzunehmen.“