„Steine lassen sich keinesfalls generell verteufeln, allerdings sind sie so, wie sie in Kiesvorgärten eingesetzt werden, ökologisch und städtebaulich völlig sinnlos,“ sagt Elmar Mai. Er zieht Rasenflächen und Vorgärten mit üppigem Grün vor, allein schon wegen der vielen positiven Effekte: Wird eine Kiesfläche „nur“ durch Rasen ersetzt, liefert das bei einer Fläche von 100 Quadratmeter bereits den Sauerstoffbedarf einer vierköpfigen Familie, entsprechend viel CO2 wird der Luft entnommen. Die Klimabilanz wird also zugunsten der Hausbewohner positiv verändert. Der positive Klimaeffekt wird bei einer voluminöseren Bepflanzung mit einigen Bäumen und Sträuchern noch deutlich verstärkt. Alleine aus Klimaschutzgründen ist ein Begrünungsgebot von Freiflächen in Siedlungsgebieten sinnvoll. Das zeigen auch Bebauungspläne, in denen Kiesgärten illegal sind.
Doch auch für den Menschen sind Grünflächen wichtig. Der Blick auf eine begrünte Fläche hat vielfältige positive Effekte. Begrünte Räume und ein „Blick ins Grüne“ lassen in Büros die Fehlerquote deutlich sinken. Der Blick aus einem Krankenzimmer auf eine begrünte Umwelt fördert den Genesungsprozess deutlich. Des Weiteren hat eine Langzeitstudie in Holland ergeben, dass der Blick aus dem Fenster auf begrünte Flächen das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Bewohner erheblich positiv beeinflusst, im Einklang mit gleichzeitig erhobenen Klimadaten am Wohnort der Probanden.
Pflegeleichte Bepflanzungskonzepte
Hauptargument der Kiesgarten-Anbieter ist vor allem die Pflegeleichtigkeit. Es gibt aber auch leicht zu pflegende Bepflanzungskonzepte für blühende Vorbeete, die Mensch und Natur eine ganze Menge bieten. Wichtig ist bei jedem Konzept, eine gewisse Blühabfolge im Hinterkopf zu haben (den sogenannten phänologischen Blühkalender), damit einmal eingefundene Insekten regelmäßig rund um die Vegetationsperiode etwas zu fressen haben. Dafür sollte man nicht auf einen einzigen Bodendecker setzen, sondern auf Vielfalt. Dann hat man auch immer einen attraktiven und gepflegten Vorgarten vorzuweisen. Kiesgärten werden oft mit einigen wenigen Pflanzen „akzentuiert“, zum Beispiel mit Sträuchern oder großen Gräsern bepflanzt. Die leiden aber dort mehr als sie wachsen, weil ihnen die Reflexionshitze und Lufttrockenheit stark zu schaffen macht. In begrünten Flächen setzen sie dagegen interessante und gewollte Akzente, bei denen sich die Pflanzen wohlfühlen. Bei jeder Bepflanzung muss man aber auch daran denken, dass nicht alle Pflanzen gleich viel Sonne und Schatten vertragen.
Kiesvorgärten werden oft mit einigen wenigen Pflanzen „akzentuiert“, zum Beispiel mit Sträuchern oder großen Gräsern bepflanzt. Die leiden aber dort mehr als sie wachsen, weil ihnen die Reflexionshitze und Lufttrockenheit stark zu schaffen machen. In begrünten Flächen setzen sie dagegen interessante und gewollte Akzente, bei denen sich die Pflanzen wohlfühlen. Bei jeder Bepflanzung muss man aber auch daran denken, dass nicht alle Pflanzen gleich viel Sonne und Schatten vertragen.