Kurz vor ihrem Diplom in Geologie entschloss sich Astrid M. Fünderich, lieber Schauspielerin zu werden. Eine Entscheidung aus Leidenschaft, die sie bis heute nicht bereut. Überhaupt packt die Rheinländerin bei vielem, was sie anfängt, die Leidenschaft.
ZDF: Gibt es Ähnlichkeiten zwischen Ihnen und Ihrer Rolle?
Astrid M. Fünderich: Martina Seiffert und ich sind beides Kopfmenschen, die wirklich wichtige Entscheidungen allerdings aus dem Bauch heraus treffen. Ansonsten ist sie pünktlich, konzentriert, sehr gut organisiert, ruht in sich und behält eigentlich immer den Überblick. Hoffentlich lerne ich im Laufe der Zeit viel von ihr. Mir gefällt auch, dass Martina Seiffert eine Kommissarin mit einem "gesunden" Leben ist. Sie hat eine normale, intakte Familie mit einem ebenfalls arbeitenden Ehemann, zwei mehr oder weniger erwachsenen Kinder mit allem, was dazu gehört.
ZDF: Sie haben sehr oft Rollen in Krimis gespielt - Zufall oder Absicht?
Fünderich: Ich habe tatsächlich jahrelang "Der Fahnder" und "Die Cleveren" gedreht und in vielen Krimis Gastrollen gespielt. Ich werde eben eher für klare, toughe Frauenrollen besetzt. Ich würde jedoch wahnsinnig gerne auch mal einen Rosamunde-Pilcher-Film machen. Oder eine Folge auf dem "Traumschiff". Aber ich glaube, dafür habe ich einfach zu kurze Haare (lacht).
ZDF: Wie wird man eigentlich Schauspielerin, wenn man kurz vor dem Diplom in Geologie steht?
Fünderich: Eigentlich wollte ich schon immer Schauspielerin werden - ich habe mich aber nicht getraut und meine Eltern seinerzeit sehr unterschätzt. Sie waren viel toleranter, als ich dachte. Das Geologie-Studium habe ich mir aber selbst ausgesucht, und es hat mir auch viel Spaß gemacht. Die Schauspielerei blieb allerdings immer mein Traum, und kurz vor dem Abschluss in Aachen hat sich etwas am Theater ergeben. Ich habe eine Woche nicht geschlafen und war dann nie wieder an der Uni. Ich habe diesen Entschluss bis heute nicht bereut.
ZDF: Eines Ihrer Hobbys ist das Golfen ...
Fünderich: 1999 habe ich zusammen mit meinem Mann angefangen, Golf zu spielen. Vom ersten Treffer an waren wir süchtig und vollkommen fasziniert. Wir haben unsere Schläger überall hin mitgenommen und überall gespielt. Sogar auf einer großen Reise nach Neuseeland, obwohl dann nur noch zehn Kilogramm für unser normales Reisegepäck übrig blieben. Wir mussten dann halt alle drei Tage waschen. Aber 2006, während der Schwangerschaft, habe ich aufgehört, aktiv zu spielen. Mir fehlt einfach die nötige Gelassenheit, die vielzitierte Demut zum Golfen. Ich stehe mir auf dem Platz selbst im Weg. Wenn Martina Seiffert ein bisschen auf mich abfärbt, fange ich hoffentlich wieder an.
ZDF: Wie gefällt es Ihnen in Stuttgart?
Fünderich: Als Rheinländerin ist mir an Stuttgart als erstes aufgefallen, wie hügelig es hier ist. Von A nach B muss man fast immer erst einen Berg hinauf und wieder herunter oder um ihn herum. Dann wird man aber mit herrlichen Ausblicken belohnt. In Köln müsste ich dafür auf den Dom steigen. Zum Joggen im Grünen sind es nur ein paar Minuten, und ein samstäglicher Schlemmereinkauf in der Markthalle ist ein wahres Vergnügen.