Calhanoglu darf schon am Freitag (20.30 Uhr) im Bundesliga-Spiel beim Hamburger SV nicht auflaufen. Das gaben der CAS und Bayer Leverkusen bekannt. Auch für die Champions League ist der Mittelfeldspieler gesperrt. Calhanoglu muss zudem 100.000 Euro Strafe zahlen.
Vertragsbruch im Jahr 2011
Hintergrund der Sperre ist eine Auseinandersetzung zwischen Hakan Calhanoglu und dem türkischen Verein Trabzonspor. Während seiner Zeit beim Karlsruher SC im Jahr 2011 hatte Calhanoglu als Minderjähriger eine Vereinbarung mit Trabzonspor bezüglich eines Wechsels getroffen.
Er verlängerte jedoch dann seinen Vertrag beim Karlsruher SC und wechselte später zum HSV. Der CAS sah genau wie die FIFA das Verhalten des Spielers als Vertragsbruch gegenüber Trabzonspor an.
Der Vater unterschrieb
Bei der mündlichen Verhandlung vor dem CAS im Oktober argumentierte Calhanoglus Berater Bektas Demirtas damit, dass sein Schützling 2011 noch minderjährig gewesen sei. Sein Vater Hüseyin hatte damals den Vertrag mit Trabzonspor unterschrieben.
"Ich war 17 Jahre alt und habe beim Karlsruher SC gespielt. Ich habe zufällig über einen Freund mitbekommen, dass sich mein Vater in Darmstadt in einem Restaurant mit Vertretern von Trabzonspor trifft", sagte Calhanoglu über den Vorfall dem "Express" und fügte an: "In unserer Kultur hat der Vater das Sagen. Es gehört sich nicht, ihm keinen Respekt entgegen zu bringen. Ich war 17 Jahre alt und war mir der Tragweite nicht bewusst. Ich hatte doch nur Fußball im Kopf. Ich habe meinem Vater vertraut." Das Vertrauen führte nun zu einem vorzeitigen Saisonende.
Enttäuschung in Leverkusen
"Wir bedauern natürlich diese für uns in keiner Weise nachvollziehbare Entscheidung", sagte Sportdirektor Rudi Völler: "Sie ist ein schwerer Schlag für Hakan, aber auch für uns. Obwohl Bayer 04 Leverkusen nichts mit den Vorgängen im Jahr 2011 zu tun hat, werden auch wir schwer bestraft. Nun fehlt uns in der entscheidenden Saisonphase ein ganz wichtiger Spieler."
Auch Geschäftsführer Michael Schade kritisierte das Urteil. "Es trifft neben dem Spieler einen Verein, der an den damaligen Ereignissen absolut unbeteiligt war. Leider bleibt uns nichts anderes übrig, als das Urteil hinzunehmen", sagte Schade.