Die Bayern-Bosse schenken Hansi Flick weiter das Vertrauen. Der Kovac-Nachfolger bleibt bis Saisonende Cheftrainer - und womöglich sogar darüber hinaus.
Die Weiterbeschäftigung hatte sich schon vor einem abschließenden Gespräch von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, Sportdirektor Hasan Salihamidzic und dem 54-jährigen Flick nach dem 2:0 gegen Wolfsburg abgezeichnet. "Der FC Bayern ist mit der Arbeit von Hansi Flick sehr zufrieden. Unter ihm als Cheftrainer ist die sportliche Entwicklung hervorragend, sowohl was die Qualität unseres Spiels als auch die erzielten Ergebnisse betrifft", erklärte Rummenigge.
Vom Assistenten zum Cheftrainer
In einer Vereinsmitteilung vom Sonntag hieß es nun, Hansi Flick bleibt "mindestens bis zum Saisonende Trainer des FC Bayern. Ein Verbleib von Hansi Flick als Cheftrainer darüber hinaus ist für den FC Bayern ausdrücklich eine gut vorstellbare Option".
Der ehemalige Bayern-Profi Flick war zu Saisonbeginn als weiterer Assistent von Niko Kovac zum deutschen Rekordmeister zurückgekehrt. Nach der Trennung von Double-Gewinner Kovac nach dem 1:5 Anfang November in Frankfurt wurde er zum Interimscoach befördert. Mit Flick glückte in den ersten zwei Partien ein 2:0 in der Champions League gegen Olympiakos Piräus sowie ein beeindruckendes 4:0 im Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund.
"Klare positive Tendenz" seit dem Trainerwechsel
"Flick ist spektakulär gelungen", sagte Rummenigge, als er auf der Jahreshauptversammlung Mitte November bekanntgab, das Flick bis zum Jahresende Cheftrainer bleiben werde - "und möglicherweise auch darüber hinaus". Dazu kommt es jetzt, zumal andere Kandidaten wie Thomas Tuchel (Paris St. Germain) oder Erik ten Hag (Ajax Amsterdam) erst 2021 bzw. 2022 zu haben wären.
"Wir sind wieder eine Mannschaft auf dem Platz, vor der der Gegner Angst hat", sagte Kapitän Manuel Neuer, seit der Entlassung von Niko Kovac gebe es "eine ganz klare positive Tendenz - im Auftreten, von der Spielweise und Philosophie." Hohes, frühes Pressing, dazu wieder der charakteristische Ballbesitzfußball - unter Flick ist eine klare Handschrift zu erkennen. Und ein Händchen hat er auch. Wie in Freiburg (3:1) hatte er auch am Samstag gegen Wolfsburg den Mut, in der Schlussphase den 18-jährigen Zirkzee zu bringen - der Teenager traf erneut kaltschnäuzig zur erlösenden Führung.
Ziel für die Rückrunde: So viele Siege wie möglich
Flick bedankte sich am Sonntag für Vertrauen. "Mir macht die Arbeit mit der Mannschaft und dem Trainerteam sehr viel Spaß", sagte er. Er wolle versuchen, in der Rückrunde "so viele Siege und Titel wie möglich nach München zu holen". Flicks größter Erfolg als Trainer ist bislang der Gewinn des Weltmeistertitels mit der deutschen Nationalmannschaft 2014 in Brasilien als Assistent von Joachim Löw. In seiner Zeit als Bayern-Profi von 1985 bis 1990 feierte der Mittelfeldspieler vier Meistertitel und gewann einmal den DFB-Pokal. 1987 erreichte Flick mit dem FC Bayern das Europapokalfinale der Landesmeister.
Quelle; dpa, sid