Schon nach fünf Minuten setzte Jae Sung Lee einen Kopfball an den Pfosten, beim folgenden Nachschuss zielte Paul Nebel nur haarscharf daneben. Zunächst war nicht zu merken, wer hier der Champions-League-Starter und wer der Abstiegskandidat ist. Das Chaos, in dem insgesamt 14 Personen des Teams in dieser Woche in Quarantäne geschickt wurden, schweißte die Mainzer offenbar nur noch stärker zusammen.
So war das Führungstor durch Kapitän Moussa Niakhaté in der 13. Minute nur folgerichtig, nachdem Leipzig bei hohen Temperaturen uninspiriert und fehlerhaft kickte. Nach einer Ecke leistete sich Nordi Mukiele im Strafraum einen verhängnisvollen Querschläger, am zweiten Pfosten musste der bestens postierte Niakhaté nur noch vollenden. Das 05er-Publikum feierte fortan jede gelungene Aktion und vor allem eine wagemutige Grätsche von Niklas Tauer, der Tempodribbler Christopher Nkunku im letzten Moment und mit höchstem Risiko vom Abschluss in bester Position abhielt.
Nach dem Wechsel drückten die Gäste ihren Gegner mehr und mehr in die Defensive, doch dem Offensivtrio mit Silva, Nkunku und Schwedens EM-Star Emil Forsberg fehlte schlichtweg die Räume. Gelang der seltene Durchbruch doch mal, war immer wieder 05-Schlussmann Robin Zentner zur Stelle. Erst in der 64. Minute brachte Marsch bei einem Dreifachwechsel seinen Kapitän Marcel Sabitzer auf den Platz. Kurz danach kam Silva (72.) zu seiner ersten richtigen Chance, doch Zentner reagierte glänzend. In der Nachspielzeit köpfte der Portugiese nur knapp übers Tor - dann war Schluss.
Die Startaufstellungen
FSV Mainz 05: 27 Zentner – 30 Widmer, 19 Niakhaté, 16 Bell, 42 Hack, 3 Aaron – 25 Tauer, 8 Barreiro, 26 Nebel – 7 Lee, 29 Burkhardt
Trainer: Bo Svensson
RB Leipzig: 1 Gulacsi – 3 Angelino, 2 Simakan, 4 Orban, 22 Mukiele – 44 Kampl, 14 Adams, 18 Nkunku, 10 Forsberg, 8 Haidara – 33 Silva
Trainer: Jesse Marsch
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Quelle: dpa, SID