Hertha BSC kommt in der Fußball-Bundesliga aufgrund seiner Auswärtsschwäche im Abstiegskampf nicht vom Fleck. Die Berliner kassierten durch das 1:4 (0:2) bei Bayer 04 Leverkusen die siebte Auswärts-Niederlage in Folge. Leverkusen hingegen zeigte eindrucksvoll, dass es den Kampf um Europa noch nicht abgehakt hat. Stürmer Sardar Azmoun brachte Bayer in Führung. Jeremie Frimpong, der das 1:0 vorbereitet hatte, legte schnell nach. Moussa Diaby und der kurz zuvor eingewechselte Amine Adli sicherten den Leverkusener Sieg. Herthas Anschlusstreffer durch Dodi Lukebakio per Foulelfmeter sorgte nicht mehr für eine Wende.
Azmoun bringt Leverkusen früh in Führung
Bayer Leverkusen war vor 30.210 Zuschauer*innen in der ausverkauften Arena von Beginn an aktiv und wurde dafür früh belohnt. Wieder einmal war es das Hochgeschwindigkeits-Duo auf der rechten Seite, das den Sieg einleitete: Zunächst bediente Diaby Frimpong, und dessen Ablage von der Grundlinie nutzte Azmoun aus sechs Metern Entfernung zum 1:0 (12.). Marco Richter schlug den Ball erst rund einen halben Meter hinter der Torlinie weg, wie nicht nur die Torlinientechnik, sondern auch TV-Bilder eindeutig belegten.
Die Hertha hätte aber beinahe schnell zurückgeschlagen, als Richter den Ball nach einer starken Seitenverlagerung von Suat Serdar mit links am langen Pfosten vorbeischlenzte (14.). Doch bis auf diesen Aufreger hatte Bayer alles im Griff. Azmouns schnellen Doppelpack verhinderte Hertha-Keeper Oliver Christensen mit einem guten Reflex (17.). Dann schalteten Frimpong und Diaby wieder den Turbo ein: Diaby ließ Filip Uremovic einfach stehen, legte auf seinen kongenialen Partner zurück, der aus zehn Metern zum 2:0 traf (21.). Diesmal stand Richter als Absicherung eigentlich zwei Meter vor der Linie, stolperte aber mit dem Ball ins Tor. Nach Frimpongs Auswechslung kurz darauf verlor das Spiel bis zur Pause an Fahrt.
Wirtz bereitet dritten Treffer überragend vor
Die zweite Halbzeit begann mit etwas Verspätung, da im Leverkusener Tornetz erst einmal ein Loch provisorisch geflickt werden musste. Doch das Geschehen spielte sich weiter meist vor dem anderen Tor ab, Christensen wurde zum besten Berliner. Gegen Diaby (55.) und Piero Hincapié (60.) hielt er gut. Chancenlos war er dann wenige Sekunden später gegen Diaby nach tollem Pass des immer stärker werdenden Florian Wirtz (60.). Ein Foul des für Frimpong eingewechselten Timothy Fosu-Mensah gegen Hertha-Kapitän Marvin Plattenhardt schenkte der Hertha einen Hoffnungsschimmer durch Lukebakios Elfmeter-Tor in der 67. Minute. Joker Adli machte nur wenige Minuten später aus Sicht der Leverkusener aber alles klar, er traf zum 4:1-Endstand (73.).
Die Aufstellungen:
Bayer 04 Leverkusen: Hradecky - Kossounou, Tah, Tapsoba - Frimpong (29. Fosu-Mensah), Palacios, Andrich, Hincapie (82. Sinkgraven) - Diaby (69. Adli), Azmoun (69. Schick), Wirtz (82. Amiri)
Trainer: Xabi Alonso
Hertha BSC: Christensen - Rogel, Uremovic, Kempf - Richter (84. Sunjic), Cigerci (73. Ngankam), Plattenhardt - Tousart, Serdar (58. Boetius) - Lukebakio (83. Kenny), Niederlechner (58. Jovetic)
Trainer: Sandro Schwarz
Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg)