Zwei Unentschieden am Sonntag: Leipzig und Leverkusen trennten sich 1:1, Union Berlin und der VfL Wolfsburg spielten 2:2. Die Partie in Berlin wurde wegen erneuter Schmähplakate gegen Dietmar Hopp zweimal unterbrochen.
Auf einem Banner im Union-Fanblock war das Gesicht des 79 Jahre alten Hopp im Fadenkreuz zu sehen, zudem wurde der Unternehmer übel beleidigt. Schiedsrichter Bastian Dankert schickte beide Mannschaften daraufhin in die Kabine, Union-Kapitän Christopher Trimmel ging vor den Block und redete mit dem Vorsänger der Fans. Nach mehreren Minuten kehrten die Teams zurück und spielten die erste Halbzeit zu Ende.
Im Abendspiel bestätigte der 1. FC Köln beim 3:0-Sieg gegen Schalke seine starke Form. Beim 6:0 der Bayern in Hoffenheim stand die Partie nach massiven Beleidigungen gegen TSG-Boss Dietmar Hopp kurz vor dem Abbruch. Außerdem: BVB - Freiburg 1:0, Mainz - Paderborn 2:0, Augsburg - Gladbach 2:3.
RB Leipzig - Bayer Leverkusen 1:1 (1:1)
Der Bayern-Verfolger aus Leipzig hat im Titelrennen einen Dämpfer hinnehmen müssen. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann kam im Topspiel gegen Leverkusen nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Der Rückstand der zweitplatzierten Leipziger auf den Tabellenführer aus München wuchs damit nach dem 24. Spieltag auf drei Punkte an.
Der Treffer von Patrik Schick in der 32. Minute war für die Sachsen vor 41.216 Zuschauern zu wenig. Leon Bailey hatte die Gäste in der 29. Minute in Führung gebracht. Die Werkself darf sich als Fünfter weiter Chancen auf die Champions-League-Qualifikation ausrechnen.
Union Berlin - VfL Wolfsburg 2:2 (1:0)
Union Berlin hat einen weiteren Heimsieg noch aus der Hand gegeben. Die Köpenicker mussten sich nach einer 2:0-Führung gegen Wolfsburg noch mit einem 2:2 (1:0) begnügen. Sebastian Andersson (41. Minute) und Marvin Friedrich (57.) erzielten die Treffer für die Gastgeber, die Tabellenzehnter bleiben. Für die Niedersachsen retteten Yannick Gerhardt (60.) und Wout Weghorst (81.) noch das Remis, durch das der VfL aber den Sprung auf Rang sechs verpasste.
Beherrschendes Thema war aber lange Zeit wie schon an anderen Bundesliga-Standorten die Machtprobe der Fans mit dem DFB. Zunächst kritisierten die Anhänger hinter dem Union-Tor auf Plakaten den Verband: "2017 Kollektivstrafen abgeschafft, nun Hopp hofiert und zwei Schritte zurück gemacht!" Die Partie war für wenige Momente unterbrochen. Nachdem wenig später Hopp diffamiert wurde, schickte Schiedsrichter Bastian Dankert die Teams vom Feld.
Köln - Schalke 3:0 (2:0)
Quelle: DPA
Aufsteiger 1. FC Köln hat seine beeindruckende Erfolgsserie unter der Regie von Trainer Markus Gisdol fortgesetzt und die Krise des FC Schalke 04 verschärft. Die Rheinländer gewannen am Samstagabend das Topspiel des 24. Spieltags gegen den taumelnden Revierclub verdient mit 3:0 (2:0) und kletterten in der Fußball-Bundesliga auf den zehnten Tabellenrang. Sebastiaan Bornauw (9. Minute) und Jhon Cordoba (40.) brachten die Gastgeber vor 50 000 Zuschauern in Führung, Schalke-Keeper Alexander Nübel besiegelte mit einem Eigentor nach einem bösen Patzer die klare Niederlage (75.).
Während die Kölner die Abstiegszone weit hinter sich lassen, müssen die Schalker nach ihrer starken Hinrunde immer mehr um einen Europapokalplatz bangen. Mit einem Sieg am Sonntag bei Union Berlin kann der VfL Wolfsburg den seit sechs Partien sieglosen Revierverein vom sechsten Platz verdrängen.
Hoffenheim - FC Bayern 0:6 (0:4)
Quelle: Reuters
Ein verunglimpfendes Transparent durch Fans von Bayern München in Richtung von TSG-Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp in der zweiten Halbzeit des Bundesligaspiels hat für mehrere Spielunterbrechungen gesorgt. Sogar ein Spielabbruch drohte.
Zuvor ließen die Bayern keinen Zweifel am souveränen Auswärtssieg. Gnabry (2.), Kimmich (7.), Zirkzee (15.), Coutinho (33./46.) und Goretzka (62.) trafen für den Spitzenreiter.
Borussia Dortmund - SC Freiburg 1:0 (1:0)
Jadon Sancho hat Borussia Dortmund bei Sturm und Starkregen im Titelrennen gehalten. Der junge Engländer bescherte dem BVB am Samstag mit seinem 14. Saisontor (15.) ein mühsam erarbeitetes 1:0 (1:0) gegen den Lieblingsgegner SC Freiburg, der in Dortmund seit 20 Jahren sieglos ist. Vier Punkte Rückstand sind es für die Borussia zehn Spiele vor Saisonende auf den Spitzenreiter Bayern München.
Eine Überraschung gab es für die 81.365 Zuschauer vor dem Anpfiff: Erling Haaland saß nach neun Toren in seinen ersten sechs Bundesligaspielen diesmal nur auf der Bank. Laut Vereinsmitteilung hatte der Norweger im Laufe der Woche mit einer Magenschleimhautentzündung zu kämpfen. "Wir hätten ihn gerne auf dem Platz gehabt", aber er hat einige Einheiten verpasst", sagte Lizenzspielerchef Sebastian Kehl
Mainz 05 - Paderborn 2:0 (2:0)
Der FSV Mainz 05 hat sich im Abstiegskampf etwas Luft verschafft. Die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer besiegte Schlusslicht SC Paderborn mit 2:0 (2:0) und vergrößerte den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf vier Punkte. Robin Quaison (29.) und Karim Onisiwo (37.) sorgten mit ihren Toren für den ersten Mainzer Heimsieg nach fünf Begegnungen ohne Dreier.
Für Aufsteiger Paderborn rückt der direkte Abstieg nach dem fünften Spiel in Folge ohne Sieg immer näher, der Rückstand auf Fortuna Düsseldorf auf dem Relegationsrang beträgt fünf Zähler.
Augsburg - Gladbach 2:3 (0:0)
Dank Doppelpacker Lars Stindl hat Borussia Mönchengladbach seine Schwarze Serie beim FC Augsburg beendet und einen wichtigen Sieg im Titelkampf errungen. Nach einer deutlichen Leistungssteigerung nach der Pause holte die Mannschaft von Trainer Marco Rose beim 3:2 (0:0) im neunten Anlauf ihren ersten Bundesliga-Dreier in der Fuggerstadt. Am Ende mussten die «Fohlen» aber doch noch richtig zittern.
Der nach einer Muskelverletzung wieder in die Startelf gerückte Ramy Bensebaini (49. Minute) sowie mit seinem zweiten Doppelpack der Saison Lars Stindl (53., 79.) trafen für die Gladbacher, die in einer Woche im Topspiel Vizemeister Borussia Dortmund empfangen. Eduard Löwen (57.) und Alfred Finnbogason (83.) hatten vor 29 303 Zuschauern verkürzen können. In der Tabelle bleibt die Borussia Vierter mit sechs Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München, hat aber noch ein Nachholspiel gegen den 1. FC Köln.
Düsseldorf - Hertha BSC 3:3 (3:0)
Quelle: epa
Inmitten des Vereins-Chaos hat Hertha BSC sportlich große Moral bewiesen. Die radikal umgebauten Berliner kamen bei Fortuna Düsseldorf nach einem 0:3-Rückstand noch zu einem 3:3 (3:3). Hertha BSC vermied nach der Schlammschlacht mit Ex-Trainer Jürgen Klinsmann mit einer beachtlichen Aufholjagd den nächsten Tiefschlag. Ein kurioses Eigentor von Erik Thommy (64.), der Treffer von Matheus Cunha (67.) und ein verwandelter Foulelfmeter von Krzysztof Piatek (76.) brachten die Gäste nach einer katastrophalen ersten Halbzeit vor 31.632 Zuschauern zurück. Fortuna war durch Kenan Karaman (6., 45.+1) und Thommy (9.) zunächst in Führung gegangen und hatte die Partie lange Zeit unter Kontrolle.
Ex-Bundestrainer Klinsmann hatte in einer Generalkritik in Tagebuchform zu seiner 76-tägigen Dienstzeit alles und jeden im Verein gnadenlos attackiert. Vor allem Sportdirektor Michael Preetz ("Lügenkultur ohne Anspruchsdenken") bekam sein Fett weg, aber auch Spieler wurden heftig attackiert. Unter anderem Torhüter Thomas Kraft. Nouri schenkte dem ehemaligen Münchner als einem von insgesamt sieben (!) Neuen im Vergleich zum 0:5-Debakel gegen Köln in der Hertha-Startelf das Vertrauen.