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Razzia in Antholz: Loginow im Fokus

Biathlon-WM

Alexander Wiktorowitsch Loginow
von Stefan Bier

Bei der Biathlon-WM in Antholz hat die italienische Polizei eine Razzia im russischen Teamhotel durchgeführt. Im Fokus standen dabei Sprint-Weltmeister Alexander Loginow und dessen Trainer Alexander Kasperowitsch.

Datum:
22.02.2020
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Bei einer Doping-Razzia hat eine Sondereinheit der italienischen Polizei am Samstagmorgen das Hotelzimmer von Sprint-Weltmeister Alexander Loginow im Mannschaftsquartier der russischen Biathleten in Antholz durchsucht. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Bozen.

Die Durchsuchung sei durch den Artikel 586 des Strafgesetzbuches - Verwendung oder Verabreichung von Dopingmitteln - gedeckt, teilte die Staatsanwaltschaft Bozen weiter mit.

Durchsuchung bei Loginows Trainer

Persönliche Dinge von Loginow, unter anderem ein Telefon und ein Computer, seien beschlagnahmt worden.

Auch bei Loginows persönlichen Trainer Alexander Kasperowitsch soll es eine Durchsuchung gegeben haben. Wie Wladimir Dratschew, Präsident des russischen Biathlon-Verbandes (RBU), der russischen Nachrichtenagentur Interfax sagte, hänge die Durchsuchung am Samstagmorgen damit zusammen, dass Trainer Kasperowitsch in Antholz "die Akkreditierung einer anderen Person benutzte".

Loginow kritisiert Vorgehensweise

Loginow kritisierte das Vorgehen der italienischen Polizei gegenüber russischen Medien. Er und sein Teamkollege Jewgeni Garanitschew seien "um sechs Uhr davon aufgewacht, dass sie versucht haben, die Tür aufzubrechen. Sie haben sofort unsere Waffen an sich genommen, als wären wir gefährliche Kriminelle", sagte der Biathlet dem russischen Sportsender "Match TV".

Die Athleten mussten sich setzen, während die Einsatzkräfte den Raum durchsuchten. "Sie haben sich aber nur für mich interessiert", so Loginow. "Sie haben mein Handy, meinen Laptop und persönliche Dinge von mir beschlagnahmt. Ich bat darum, einen Dolmetscher zu bekommen. Das macht mich sehr wütend", so Loginow. Es seien keine Anschuldigungen erhoben worden, sagte der 28 Jahre alte Athlet.

Keine Festnahme - Loginow startete in Staffel

Ungeachtet der Vorkommnisse ist Loginow bei der Staffel am Samstagnachmittag als Schlussläufer an den Start gegangen.

Weder Loginow noch Kasperowitsch wurden festgenommen und Loginow dürfe aus juristischer Sicht auch weiterhin starten, hatte ein Sprecher der Staatspolizei in Bozen vor dem Rennen erklärt. Um eventuelle Konsequenzen der Razzia müsse sich die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada kümmern.

Loginow war wegen EPO-Dopings gesperrt

Loginow war bereits zwei Jahre wegen EPO-Dopings gesperrt, seit November 2016 darf er wieder starten. In Antholz gewann er überraschend den WM-Sprint und feierte seinen ersten großen Erfolg. Der 28-Jährige hatte zuletzt stets betont, sauber zu sein.

Der Biathlon-Weltverband IBU kündigte an, die Untersuchungen der italienischen Behörden zu unterstützen. Solange die Untersuchung noch nicht abgeschlossen sei, werde man keinen weiteren Kommentar abgegeben, hieß es in einer Mitteilung.

Das russische Sportministerium forderte den russischen Biathlon-Verband (RBU) auf, alle Informationen zu dem Vorfall und zu den Umständen offenzulegen. Im Falle einer Anklage gelte für die Betroffenen die Unschuldsvermutung, teilte das Ministerium mit. Mitarbeiter der diplomatischen Vertretung Russlands in Italien seien vor Ort, um die Athleten zu unterstützen und die Berichte zu prüfen, twitterte die Botschaft in Rom. Man habe beim italienischen Außenministerium um Aufklärung gebeten.

Quelle: dpa, SID

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