Der Fußball-Weltverband FIFA hat die rechtsradikalen Ausfälle deutscher Fans beim WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft in Tschechien moderat sanktioniert. Wie die FIFA mitteilte, muss der Deutsche Fußball-Bund eine Geldstrafe von 32.000 Franken (rund 28.000 Euro) bezahlen.
Außerdem wurde der DFB verwarnt. Die FIFA hätte auch einen Fan-Ausschluss bei einem der nächsten Spiele verhängen können. Auch Gastgeber Tschechien muss umgerechnet gut 4300 Euro Strafe zahlen.
Hymnen und Schweigeminute gestört
Neben dem offiziell organisierten Fanblock hatte es bei der Partie am 1. September in der Eden Arena in Prag eine Gruppe von etwa 200 Personen gegeben, die beide Nationalhymnen und eine Schweigeminute für zwei verstorbene tschechische Funktionäre störten. Vereinzelt waren "Sieg Heil"-Rufe zu hören.
DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte dem Verfahren gelassen entgegen gesehen. "Wir werden vortragen, dass die 1200 Karten, die wir für unsere Fans hatten, mit einem personalisierten System über den Fanklub Nationalmannschaft mit Vouchern, die erst am Spieltag ausgegeben worden sind, abgewickelt wurden", hatte Grindel erklärt: "Und dass die Karten, die dann die Hooligans und die Rechtsextremisten erworben haben, durch den freien Verkauf des tschechischen Verbandes in ihre Hände gekommen sind."
Spieler und Trainer fanden klare Worte
Beim vergleichsweise milden Strafmaß wurde von der FIFA wohl auch berücksichtigt, dass sich der DFB zuletzt kaum etwas zuschulden hat kommen lassen. Bundestrainer Joachim Löw und seine Spieler hatten das Verhalten eines Teils der Fans scharf kritisiert. Die Spieler verzichteten nach dem Sieg zudem auf den üblichen Gang in die Kurve.