Wer führte den DFB? Alle Präsidenten seit 1900
- Die DFB-Präsidenten bis 1940 (1/10)
Zum ersten Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes wurde am 28. Januar 1900 der Hygieneprofessor Ferdinand Hueppe (links im Bild) gewählt. Ihm folgte im Jahr 1904 der Pädagoge Friedrich-Wilhelm Nohe, der allerdings schon nach einem Jahr Amtszeit zurücktrat. Für Nohe übernahm Gottfried Hinze, im Verband liebevoll „Papa Hinze“ genannt. Dessen Nachfolger wurde im Jahr 1925 Felix Linnemann (rechts), bis dahin Vizepräsident des Verbands. Linnemann war auch einer von drei Liquidatoren bei der Selbstauflösung des Verbandes zum 1. Juni 1940.
- Peco Bauwens (2/10)
1950-1962: Erster DFB-Präsident nach der Neugründung am 21. Januar 1950 wurde Peter Joseph „Peco“ Bauwens (hier im Bild mit Fritz Walter bei der Übergabe der Meisterschale im Jahr 1951 an den 1. FC Kaiserslautern). Bauwens pfiff als Schiedsrichter 82 Länderspiele und war mitverantwortlich dafür, dass die Statistik für das Jahr 1922 keinen Deutschen Meister ausweist. Der Grund: Nachdem im Rückspiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem Hamburger SV am 6. August 1922 wie schon im Hinspiel sechs Wochen zuvor kein Sieger abzusehen war und die Nürnberger wegen Platzverweisen und Verletzungen nur noch zu siebt auf dem Platz standen, brach Schiedsrichter Bauwens die Partie ab. Der DFB wollte den HSV zum Deutschen Meister erklären, die Hamburger lehnten aber ab.
- Hermann Gösmann (3/10)
1962-1975: Hermann Gösmann trat sein Amt als DFB-Präsident an einem historischen Tag an: Auf dem DFB-Bundestag am 28. Juli 1962 in der Dortmunder Westfalenhalle wurde die Einführung der Bundesliga zur Saison 1963/64 beschlossen.
- Hermann Neuberger (4/10)
1975-1992: Gösmann übergab sein Amt 1975 mit den Worten „Hermann, übernimm Dich nicht!“ an Hermann Neuberger. Keine unberechtigte Mahnung, denn Neuberger war seit 1974 FIFA-Vizepräsident und von 1978-1990 auch Organisationschef der Fußball-Weltmeisterschaften. In die Kritik geriet er, als er im Zuge der WM 1978 in Argentinien öffentlich mit der dortigen Militärdiktatur sympathisierte. Im September 1992 verstarb Neuberger.
- Egidius Braun (5/10)
1992-2001: „Fußball ist mehr als 1:0“ war der Leitspruch von Egidius Braun, der nach Neubergers Tod im Jahr 1992 das Präsidentenamt übernahm. Er wurde im gesamten europäischen Fußball für sein soziales Engagement geschätzt, was ihm in Anlehnung an die Romanfigur den Spitznamen „Pater Braun“ einbrachte. Auch die 2001 gegründete DFB-Stiftung trägt seinen Namen.
- Gerhard Mayer-Vorfelder (6/10)
2001-2006: Der gebürtige Mannheimer Gerhard Mayer-Vorfelder war zunächst von 1975 bis 2000 Präsident des VfB Stuttgart gewesen. Ein Jahr später wurde er DFB-Präsident, war aber keineswegs unumstritten. Ab Oktober 2004 führte er den DFB in einer Doppelspitze mit Theo Zwanziger. Beim DFB-Bundestag im Jahr 2006 trat Mayer-Vorfelder nicht mehr als Präsidentschaftskandidat an. 2015 verstarb "MV", wie er überall genannt wurde.
- Theo Zwanziger (7/10)
2004-2012: Theo Zwanziger wurde im September 2006 zum alleinigen DFB-Präsidenten gewählt. Zwanziger galt in seiner Amtszeit als großer Förderer des Frauenfußballs. Er muss sich derzeit wegen der Affäre um die Vergabe der WM 2006 vor Gericht verantworten. Im August dieses Jahres erhob die Schweizer Bundesanwaltschaft unter anderem gegen Zwanziger Anklage wegen „Betrugs in Mittäterschaft“.
- Wolfgang Niersbach (8/10)
2012-2015: Wolfgang Niersbach wurde im Dezember 2012 einstimmig zum neuen DFB-Präsidenten gewählt. Niersbach ist ein echtes „DFB-Eigengewächs“. Nach seiner Arbeit als Pressechef bei der Europameisterschaft 1988 in Deutschland wurde er Mediendirektor beim DFB, bevor er 2007 zum Generalsekretär des Verbandes ernannt wurde. Als Mitglied des Organisationskomitees der Fußball-WM 2006 war auch Niersbach in die Sommermärchen-Affäre verwickelt und trat deshalb 2015 als DFB-Präsident zurück.
- Reinhard Grindel (9/10)
2016 - 2019: Seit 2002 war Reinhard Grindel Mitglied des deutschen Bundestages. Im April 2016 trat er die Nachfolge von Wolfgang Niersbach an und legte dafür sein Mandat als Abgeordneter nieder. Drei Jahre später, am 2. April 2019 trat Grindel wieder von seinem Amt zurück. Bereits im Sommer 2018 war er nach Äußerungen zu Mesut Özil selbst in die Kritik geraten. Zudem ging es um fragwürdige Zahlungen innerhalb seines Ehrenamtes als DFB-Präsident.
- Fritz Keller (10/10)
Fritz Keller ist am 27.9.2019 in Frankfurt zum 13. Präsidenten des DFB gewählt worden. Keller ist Winzer und Hotelier und seit Oktober 2014 Präsident des SC Freiburg. Dieses Amt legt er als DFB-Präsident nieder.