Henning Lambertz hört überraschend als Chefbundestrainer der deutschen Schwimmer auf. Der 48-Jährige gab familiäre und auch verbandsinterne Gründe an. Seine Position wird vorerst nicht nachbesetzt.
Das Chaos im deutschen Schwimm-Verband geht weiter: Henning Lambertz hört überraschend als Chefbundestrainer auf. Wie der Deutsche Schwimm-Verband am Donnerstag mitteilte, tritt der 48-Jährige nach sechs Jahren im Amt zum Jahresende zurück.
DSV: Bundestrainer-Job wird aufgeteilt
Laut Lambertz gaben familiäre Gründe den Ausschlag für die Entscheidung: "Ein fürsorglicher Familienvater und Cheftrainer zu sein, ist kaum möglich. Ich habe zwei kleine Töchter zu Hause, bin aber über die Hälfte des Jahres nicht bei ihnen. So sollte es nicht sein und so möchte ich nicht weitermachen", wird Lambertz in einer DSV-Pressemitteilung zitiert: "Es sind genug Tränen in den letzten geflossen, jetzt müssen Zeiten der Freude und des familiären Glücks deren Platz einnehmen."
Einen Nachfolger für Lambertz wird es bis zu den Olympischen Spielen 2020 nicht geben: Lambertz' Aufgaben würden "in einem kompetenten Trainer- und Expertenteam auf mehrere Schultern verteilt", sagte DSV-Leistungssportdirektor Thomas Kurschilgen.
Erst die Präsidentin, nun der Bundestrainer
Neben den familiären Gründen spielten auch die jüngsten verbandsinternen Querelen für Lambertz' Entscheidung eine Rolle. Erst Anfang Dezember hatte DSV-Präsidentin Gabi Dörries nach nur zwei Jahren im Amt hingeworfen.
Dörries' Rücktritt sei der Moment gewesen, "der mich in meiner Entscheidung nochmals bestärkt hat", sagte Lambertz: "Sie stand in den vergangenen Jahren immer als Freundin und Mentorin an meiner Seite. Mit ihr zusammen habe ich sehr viele Visionen verfolgt, die ich mir ohne sie nicht weiter vorstellen kann."