Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft kommt bei der WM nicht in die Gänge. Nach der Niederlage zum Auftakt gegen Dänemark kassierte das DEB-Team die nächste Pleite gegen Norwegen.
Gegen Norwegen verlor der neuformierte Olympiazweite in Herning mit 4:5 (2:2, 1:1, 1:1) nach Penaltyschießen. Nach enttäuschendem Beginn mit einem schnellen 0:2-Rückstand steigerte sich die Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm vor 5491 Zuschauern zwar. Für den Einzug ins WM-Viertelfinale ist nun aber voraussichtlich ein Coup gegen eine Top-Nation notwendig. Nächster Gegner der DEB-Auswahl ist am Montag (16:15 Uhr) das US-Team.
Die deutschen Tore bei der zweiten Penalty-Niederlage im zweiten Vorrundenspiel erzielten Patrick Hager (15./28. Minute), Marc Michaelis (19.) und Yannic Seidenberg (51.).
Der Älteste macht Fehler
Ausgerechnet der Älteste brachte die DEB-Auswahl mit einem anfängerhaften Fehler früh in Rückstand. In Überzahl ließ sich Kapitän Dennis Seidenberg trotz seiner Erfahrung von 928 NHL-Spielen an der Bande hinter dem eigenen Tor den Puck abnehmen, Ken Andre Olimb zog vors Tor und traf im zweiten Versuch.
Es sollte noch schlimmer kommen. Nach einem Wechselfehler kassierte das Sturm-Team in Unterzahl das 0:2 - Torhüter Timo Pielmeier hatte den Puck nach vorne abgewehrt. Im sechsten Versuch gelang endlich der erste Powerplaytreffer des Turniers - unter tatkräftiger Mithilfe des Gegners: Ein Eigentor von Ludvig Hoff wurde Hager gutgeschrieben. Der Münchner, bester deutscher Scorer bei Olympia, hatte sich nach dem harten Check im ersten Spiel und einer Trainingspause am Samstag rechtzeitig fit gemeldet.
DEB-Team zu hektisch
Dennoch stellte Sturm um: Der Nürnberger Oliver Mebus kam als siebter deutscher WM-Debütant für den Düsseldorfer Bernhard Ebner in der Verteidigung zum Einsatz. Zudem schickte der Bundestrainer den Berliner Marcel Noebels als Verstärkung in seine "Nordamerika"-Reihe mit Michaelis und Frederik Tiffels. Diese Umstellung machte sich beim 2:2 bezahlt. Nach einem klugen Pass von Noebels setzte Michaelis den Puck in den Winkel.
Doch das zweite Drittel begann mit dem nächsten Rückschlag: Beim dritten Gegentor standen mit Draisaitl, Seidenberg und Korbinian Holzer alle drei NHL-Profis auf dem Eis. Seine Stärke bewies Draisaitl wenig später beim 3:3, als er in Überzahl wieder die Vorarbeit für Hager leistete, der diesmal die Scheibe selbst über die Linie schaufelte. Doch auch danach blieb das deutsche Spiel hektisch: Die Verteidiger Yannic Seidenberg und Moritz Müller liefen sich gegenseitig über den Haufen. Beim vierten Gegentor griff Pielmeier daneben.