Die drei deutschen Vertreter in der Europa League müssen am Abend alle auswärts antreten. Dennoch liebäugeln Gladbach, Frankfurt und Wolfsburg mit jeweils drei Punkten.
Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg können das Überwintern in der Europa League vorzeitig klar machen, Eintracht Frankfurt will sich zumindest die Chance darauf erhalten. Im Kampf um das Erreichen der K.o.-Runde zählen für das Bundesliga-Trio am vorletzten Gruppenspieltag nur Siege. Die Borussia will beim Wolfsberger AC die Heim-Schmach aus dem Hinspiel tilgen. «Das 0:4 wollen wir unbedingt vergessen machen. Ich bin zuversichtlich, dass wir in Graz ganz anders auftreten werden, weil wir wissen, was auf uns zukommt und wir Vollgas geben müssen», sagte Mittelfeldspieler Jonas Hofmann am Mittwoch.
Fohlen ohne Kramer
Gewinnen die Gladbacher (5 Punkte) am Donnerstag (18.55 Uhr) und im Parallelspiel der Gruppe J siegt Basaksehir FK (7) gegen AS Rom (5), wäre dem Team von Trainer Marco Rose der Einzug in die K.o.-Runde nach dem Stotterstart und der höchsten Saisonniederlage gegen Wolfsberg (4) nicht mehr zu nehmen. «Wir konzentrieren uns auf die drei Punkte, aber es wäre wünschenswert, wenn es so läuft», sagte Hofmann.
Doch Vorsicht ist geboten: Bei einer Niederlage könnte es für die Gladbacher selbst bei einem Sieg am letzten Spieltag gegen Basaksehir nicht zum Weiterkommen reichen. Die Borussia muss den Ausfall der beiden Innenverteidiger Matthias Ginter und Nico Elvedi verkraften, zudem steht Christoph Kramer wegen einer Gelbsperre nicht zur Verfügung. Dafür hat Tony Jantschke seine Verletzung auskuriert und könnte mit Tobias Strobl das Abwehrzentrum bilden.
Klare Zielvorgabe für die SGE
Zwei wichtige Ausfälle hat auch Eintracht Frankfurt zu verzeichnen. Ohne Mittelfeldspieler Sebastian Rode (Knie) und Stürmer Bas Dost (muskuläre Probleme) reisten die Hessen am Mittwoch nach London. Dennoch ist das Ziel klar: Gegen Vorjahresfinalist FC Arsenal (10 Punkte) muss am Abend (21.00 Uhr) etwas Zählbares herausspringen, um die Chance auf die Fortsetzung der Europa-Reise im nächsten Jahr zu wahren. Eine Niederlage würde zwar noch nicht das Aus bedeuten, das Weiterkommen im Fernduell mit Standard Lüttich (beide 6) aber in weite Ferne rücken lassen.
Seit dem Höhenflug beim 5:1 gegen die Bayern kassierte die Eintracht drei Pflichtspiel-Niederlagen in Serie. Dennoch ist Sportvorstand Fredi Bobic von einer Trendwende überzeugt: «Auch in London können wir etwas holen, wenn wir an unser Limit gehen.» Keinen Zweifel daran hat ebenso Sportdirektor Bruno Hübner: «Wir haben schon ganz andere Situationen positiv gestaltet, also sind wir da optimistisch.»
Hütter appelliert an Tugenden
Immerhin steht Torwart Frederik Rönnow, der zuletzt beim 0:2 gegen Wolfsburg wegen eines Infekts gefehlt hatte, wieder zur Verfügung. Auch der in der Bundesliga gesperrte Kapitän David Abraham und Gelson Fernandes können mithelfen. Nach dem zuletzt gezeigten Larifari-Fußball appellierte Trainer Adi Hütter: «Wir müssen zu unseren Wurzeln zurückfinden, zu dem, was uns stark gemacht hat».
Den Rechenschieber dabei haben auch die Wolfsburger im Gastspiel bei PFK Olexandrija (18.55 Uhr). Schafft Saint-Etienne (3 Punkte) zur gleichen Zeit gegen Gent (8) keinen Sieg, wäre der VfL (5) bei einem Erfolg in der Ukraine schon durch. Ansonsten käme es am letzten Vorrunden-Spieltag am 12. Dezember zu einem Endspiel gegen den französischen Rekordmeister. So weit wollen die Niedersachsen aber noch nicht denken. Offensivmann Admir Mehmedi warnte vielmehr vor Olexandrija: «Auf dem Papier ist das vielleicht ein einfacher Gegner. Aber die verschenken nichts.»