Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben sich im DFB-Pokal-Finale gegen den SC Freiburg knapp mit 1:0 durchgesetzt. Damit feiern die Wolfsburgerinnen den Pokal-Sieg zum fünften Mal in Serie und zum sechsten Mal insgesamt.
Quelle: Marcel Kusch/dpa
Vor den Augen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sowie weiteren prominenten Gästen übernahm der Favorit aus Niedersachsen zunächst die Initiative. Doch die leidenschaftlich kämpfenden Freiburgerinnen überstanden den ersten Ansturm des Bundesliga-Spitzenreiters und setzten immer wieder eigene Nadelstiche.
Schult muss retten
Als Sara Björk Gunnarsdottir den Ball vor dem eigenen Strafraum vertändelte, zog Anja Hegenauer sofort ab, verfehlte aber knapp das VfL-Tor (9.). Wenig später musste VfL-Torfrau Almuth Schult in höchster Not gegen Jung-Nationalspielerin Klara Bühl eingreifen, um den Rückstand des Favoriten zu verhindern.
Der Cup-Verteidiger hatte große Mühe, trotz optischer Überlegenheit gute Chancen zu kreieren und musste bei Ballverlusten höllisch auf die Tempogegenstöße des SC aufpassen.
Freiburg mit vielen Chancen
In der 29. Minute bewahrte Schult, die bei einem Konter rechtzeitig aus ihrem Gehäuse kam, gegen Sandra Starke ihre Mannschaft vor dem Rückstand. Sharon Beck vergab zehn Minuten vor der Pause die nächste Chance des Außenseiters.
Erst in der 42. Minute hatte Wolfsburg die erste große Chance zur Führung, als sich Pernille Harder auf der rechten Seite durchsetzte. Doch VfL-Torjägerin Pajor scheiterte nach der Flanke der dänischen Nationalspielerin mit einem spektakulären Fallrückzieher an der toll reagierenden SC-Ersatzkeeperin Lena Nuding.
1:0 zeigt Wirkung
Sichtlich aggressiver und zielstrebiger kamen die «Wölfinnen» aus der Kabine, die Führung lag in der Luft. Und sie fiel auch zehn Minuten nach Wiederanpfiff: Harder ließ erst zwei Gegenspielerinnen aussteigen, traf dann aus rund 15 Metern zwar nur den Pfosten, doch Ewa Pajor war zu Stelle und musste nur noch zum 1:0 einschieben.
Mit dem Gegentreffer war der Widerstand der Freiburgerinnen gebrochen, und der nun deutlich überlegene VfL brachte den Erfolg routiniert über die Zeit.
Die Siegerehrung
Um 19.30 Uhr reckte die zum Saisonende in ihre schwedische Heimat zurückkehrende Spielführerin Nilla Fischer voller Freude den Silberpokal in die Höhe, den sie von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Konfettiregen entgegengenommen hatte.
"Wir sind überglücklich. Es war eine tolle Atmosphäre. Für uns im Frauenfußball ist das eine tolle Sache", sagte Nationaltorhüterin Schult im ARD-Interview.
"Harter Kampf"
VfL-Nationalspielerin Alexandra Popp gestand, dass es ein hartes Stück Arbeit war: "Es war ein Kampf. Man hat gesehen, dass Freiburg hintenraus das ein oder anderen Korn liegen gelassen hat."
Die geschlagenen Freiburgerinnen ließen nicht lange die Köpfe hängen und waren trotz ihrer knappen Niederlage stolz: "Jeder träumt davon, sowas mitzuerleben. Es ist ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist", sagte SC-Stürmerin Sandra Starke.
Double im Visier
Bundesliga-Spitzenreiter Wolfsburg kann nach dem erneuten Cup-Triumph nun noch das Double perfekt machen. "Wir dürfen ein bisschen feiern, aber wir haben schon das wichtige Spiel am Wochenende im Kopf", sagte Torschützin Pajor.