Der VfB Stuttgart hat sich überraschend von Sportvorstand Michael Reschke getrennt. Sein Amt übernimmt der ehemalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger. Hitzlsperger war bisher Präsidiumsmitglied bei den Schwaben.
Reschke war im Sommer 2017 zu den Stuttgartern gestoßen, zuvor hatte er jahrelang als Kaderplaner bei Bayern München und Bayer Leverkusen gearbeitet. Sein Wirken beim VfB, der aktuell in der Bundesliga mit nur 15 Punkten auf dem Relegationsplatz steht, war aber in den vergangenen Wochen und Monaten zunehmend kritisch beurteilt worden.
Krise nach Korkut
Reschke hatte im Vorjahr Aufstiegstrainer Hannes Wolf durch Tayfun Korkut ersetzt. Nach einem zwischenzeitlichen Hoch unter Korkut folgte aber eine erneute Krise, daraufhin kam Markus Weinzierl als Coach.
Doch Weinzierl hat bisher die Wende nicht geschafft und steht nach vier Monaten vor dem Aus. Am Montag allerdings gab der VfB bekannt, dass dem Coach nochmals eine Frist für das Spiel am kommenden Samstag gegen RB Leipzig gegeben wird.
Reschke lag zudem mit einer Reihe von Transfers daneben - bei Ausgaben von knapp 50 Millionen Euro.
"Der Aufsichtsrat war nicht mehr überzeugt davon, dass in der bestehenden Konstellation die notwendigen Kurskorrekturen vorgenommen werden können", sagte VfB-Präsident Wolfgang Dietrich zu Reschkes Abberufung. Und Reschke selbst: "Ich habe Verständnis für die Entscheidung. Fakt ist, dass die Summe meiner Entscheidungen aktuell nicht zum gewünschten und erwarteten Ergebnis geführt hat."
"Ein Fachmann"
Hitzlsperger war bisher neben seiner Rolle im Präsidium auch Direktor des Nachwuchsleistungszentrums. "Mit Thomas gewinnen wir einen Fachmann, der nicht nur Sportkompetenz und die Nähe zum aktiven Profifußball mitbringt, sondern auch die notwendige Führungsqualität", sagte Dietrich. Hitzlsperger erklärte: "Ich werde alles daransetzen, beim VfB die Kräfte für den Klassenerhalt zu bündeln und gleichzeitig in einem starken Team die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen."
Quelle: SID