Klosterhalfen scheitert im Vorlauf über 5000 Meter
Die deutsche Topläuferin Konstanze Klosterhalfen (Leverkusen) hat bei der Leichtathletik-WM in Eugene das Finale über 5000 m verpasst. Die 25-Jährige kam in ihrem Vorlauf völlig entkräftet als Achte in 15:17,78 Minuten ins Ziel. Als 19. der Gesamtabrechnung fehlten ihr letztlich knapp 17 Sekunden zum Einzug in die Medaillenentscheidung (3:25 Uhr am Sonntag MESZ).
Auch Alina Reh (Berlin) als Zehnte (15:13,92) und Sara Benfares (Rehlingen) als 18. (16:34,23) des zweiten Vorlaufs schieden aus. Die jeweils fünf besten der beiden Rennen sowie fünf weitere Zeitbeste kamen weiter. Klosterhalfen, die nur 90 Autominuten von Eugene entfernt wohnt und trainiert, hatte 2019 in Doha WM-Bronze über 5000 m geholt. Nach einer Corona-Infektion stand vor der WM allerdings ein Fragezeichen hinter ihrer Form.
Fuchs qualifiziert sich fürs Speerwurf-Finale
Die deutsche Vizemeisterin Annika Marie Fuchs (Potsdam) hat das Speerwurf-Finale erreicht. Mit ihrem besten Wurf auf 59,36 m blieb die 25-Jährige zwar deutlich unterhalb der geforderten Qualifikationsweite von 62,50 m, schaffte es als insgesamt Neunte jedoch trotzdem unter die besten zwölf für das Finale (3:20 Uhr am Samstag MESZ).
Die Athletinnen hatten bei der Vorausscheidung mit dem Rückenwind im Hayward Field zu kämpfen. Lediglich drei Athletinnen übertrafen die geforderte Qualifikationsweite, darunter auch Olympiasiegerin Liu Shiying (China), der mit 64,32 m die beste Weite des Tages gelang. Auch Titelverteidigerin Kelsey-Lee Barber aus Australien (61,27) qualifizierte sich mit der sechstbesten Weite für das Finale. Europameisterin Christin Hussong (Zweibrücken) hatte ihren Start wegen Formproblemen kurzfristig abgesagt.
Keine Medaille für Diskuswerferinnen
Auch die Diskuswerferinnen haben dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) nicht den erlösenden Erfolg und eine erste Medaille bei den bislang so enttäuschenden Weltmeisterschaften in Eugene gebracht. Als Beste eines Trios kam Claudine Vita beim Überraschungssieg der Chinesin Feng Bin mit 64,24 m auf einen guten fünften Rang. Zu Bronze fehlten der 25 Jahre alten Sportsoldatin aus Neubrandenburg mehr als vier Meter. Für die beiden weiteren Deutschen war schon nach den ersten drei Würfen Schluss: Der dreimaligen EM-Dritten Shanice Craft (Halle/Saale) fehlte als Neunte mit 62,35 m ein Zentimeter zur Teilnahme am Endkampf. Die aus deutscher Sicht am stärksten eingeschätzte Olympia-Zweite Kristin Pudenz (Potsdam) kam nach einem Wurf auf 59,97 m und zwei ungültigen Versuchen auf Platz elf unter zwölf Starterinnen. Nur die besten acht durften sechsmal werfen.
Die Medaillen gingen auf einem Niveau weg, das aus deutscher Sicht nur Pudenz an einem Ausnahme-Tag hätte erreichen können. Feng steigerte im Finale ihre persönliche Bestleistung um mehr als drei Meter auf 69,12 m, damit setzte sie sich überraschend vor der zweimaligen Olympiasiegerin Sandra Perkovic (Kroatien/68,45) und der Topfavoritin Valarie Allman (USA/68,30) durch, die in Tokio Olympia-Gold geholt hatte.
Krause über 5000 Meter Hindernis chancenlos
Gesa Felicitas Krause hat im Finale über 3000-m-Hindernis den letzten Platz belegt. Die 29 Jahre alte Sportsoldatin, Dritte von 2019 und 2015, war im mit Abstand schnellsten Rennen der Weltmeisterschafts-Geschichte von Beginn an chancenlos und kam beim Sieg von Norah Jeruto (Kasachstan/8:53,02) als 15. in 9:52,66 Minuten ins Ziel.
Die zweimalige Europameisterin und deutsche Rekordhalterin Krause, die in der WM-Saison mit langwierigen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, konnte schon in der zweiten Runde das immens hohe Tempo des Feldes nicht mehr mitgehen und lief weit hinter der vorletzten Athletin her. Trotz des großen Rückstandes zeigte sie Sportsgeist und bestritt das Rennen engagiert zu Ende. Im Ziel weinte sie bittere Tränen.