"Ich kann mit dem Wochenende zufrieden sein", kommentierte Neureuther seine famose Form just bei den letzten zwei Rennen. Schneller als der DSV-Sportler war nur Andre Myhrer aus Schweden. Dritter wurde der Österreicher Michael Matt. Nur rund eine Stunde vor Neureuthers zweiter Blumenzeremonie im US-Bundesstaat Colorado hatte Teamkollegin Viktoria Rebensburg dagegen mal wieder mit dem Hundertstelpech gehadert, das ihr auch am Ende eines unglücklichen Winters treu geblieben war. Als Vierte des Riesenslaloms fehlten ganze 0,05 Sekunden zum Podest, auf dem drei Italienerinnen standen.
Rebensburg fehlen Hundertstel
"Die Hundertstel waren heuer nicht auf meiner Seite", sagte Rebensburg. "Das ist der Sport - ich war nicht schnell genug." Nicht zu schlagen war Federica Brignone, die fast eineinhalb Sekunden schneller war als ihre beiden Teamkolleginnen Sofia Goggia und Marta Bassino. Die kleine Kristallkugel der Disziplinsiegerin im Weltcup sicherte sich erstmals Tessa Worley aus Frankreich. Die Weltmeisterin wurde Fünfte, wodurch sie ihren Vorsprung auf Mikaela Shiffrin klar verteidigte. Die amerikanische Weltcup-Gesamtsiegerin und Slalom-Dominatorin landete nach einem mäßigen Finish auf Rang sechs.
Um Kristallpokale ging es bei den Männern nicht mehr, und überraschend verpasste Gesamt- und Disziplinsieger Marcel Hirscher aus Österreich das Podium. Dort sonnte sich Neureuther zum zweiten Mal in Aspen und zum insgesamt sechsten Mal in der Saison. Dank eines mal wieder beherzten Finishs raste der WM-Dritte von Rang sechs noch fast ganz nach vorne - seinen ersten Saisonsieg verpasste er um 0,14 Sekunden. "Andre war heute klar der Beste", räumte Neureuther ein. Linus Straßer als zweiter Deutscher verpasste auf Platz 21 die Punkteränge.
Harte Arbeit für die Olympia-Saison
"Jetzt muss man im Sommer hart weiterarbeiten", sagte Neureuther eine Woche vor seinem 33. Geburtstag und erinnerte: "Im nächsten Jahr steht Olympia an, da freue ich mich schon sehr drauf." Bei Rebensburg überwiegt die Freude über das Saisonende angesichts eines vermaledeiten Winters mit einer Knieverletzung noch vor dem ersten Rennen, fortwährenden Problemen mit Material und Form und insgesamt nur zwei Podiumsplätzen. Dennoch kündigte sie bereits an: "Ich komme zurück, davon bin ich extremst überzeugt. Ich werde hart arbeiten im Sommer und im nächsten Jahr wieder voll angreifen."