Der FC Bayern hat dem FC Liverpool im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals ein Unentschieden abgetrotzt. Die Münchner erkämpften sich beim Team von Trainer Jürgen Klopp ein 0:0.
Das Rückspiel findet am 13. März in München statt. Auch die andere Partie zwischen Olympique Lyon und dem FC Barcelona endete 0:0.
Souveräne Defensive um Hummels
Mit internationaler Reife hat der FC Bayern der Offensivwucht des FC Liverpool widerstanden. Auch wenn es für die Münchner im ersten Teil der großen Champions-League-Kraftprobe nicht zum ersten deutschen Europakalerfolg in Liverpool langte, können sie nach dem 0:0 voller Zuversicht dem Rückspiel entgegensehen. Die in dieser Saison oft patzende Bayern-Abwehr stand um den sehr souveränen Mats Hummels insgesamt stabil und überstand mit Glück auch einige brenzlige Momente. Ein Fußball-Spektakel erlebten die 52.000 Zuschauer bei Wind und Regen nicht. Bayern-Coach Niko Kovac hatte in seinem ersten K.o.-Spiel Europas der Königsklasse seine Elf taktisch klug eingestellt. Umstellen muss Kovac im Rückspiel seine Defensive, da Joshua Kimmich dann wegen der zweiten Gelben Karte fehlen wird.
Seine Spieler folgten Kovacs taktischem Plan: Hohe Konzentration, konsequente Fehlervermeidung, Liverpool nicht die Chance zum Überfall-Fußball geben und der euphorischen Menge an der Anfield Road keine Hochstimmung gönnen. Das gelang gerade in der Anfangsphase gut. Besonders der für den verletzten Leon Goretzka neben Thiago auf der Doppelsechs aufgebotene Javier Martinez trotz wenig Spielpraxis war ein Stabilitätsfaktor. Die Reds hatten aber auch sichtbar Respekt und ließen den Bayern Ball und Raum.
Rasenschach statt Spektakel
Die Klopp-Idee war klar: Auf Münchner Fehler im Aufbau lauern und dann blitzschnell in eine ungeordnete Defensive stoßen. Den Gefallen taten die Bayern ihnen aber vorerst selten. Mohamed Salah (12. Minute) brachte keinen Druck hinter den Ball. Sadio Mané (16.) zog an Kimmich vorbei, aber auch am Tor. Auch die Bayern kamen zu Möglichkeiten. Nach einer Hereingabe von Serge Gnabry schon Joel Matip (13.) seinen eigenen Torhüter Alison Becker an. Kingsley Coman - rechtzeitig von seinem Knöchel-Schreck am Freitag in Augsburg genesen - schoß ans Außennetz (16.). Die Bayern kontrollierten das Geschehen, statt Spektakel gab es Rasenschach.
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Erst im Laufe des Spiels nahm Liverpool mehr Tempo auf und wurde nun auch gefährlich. Salah (24.) lauerte am langen Pfosten für einen Kopfball und Mané (32.) war plötzlich völlig frei, schoß aber offensichtlich überrascht über soviel Platz überhastet vorbei. Auch Matip (40.) verfehlte nach einer scharfen Hereingabe das Ziel. Die offensive Grund-Gefährlichkeit Liverpools fehlte den Bayern. Auch aus Ballbesitz-Plus und eingen Ecken wurden keine Chancen mehr kreiert.
Keine Schlussoffensive der Reds
Kovac und Klopp dachten gar nicht daran, ihre Taktik für die zweite Halbzeit zu ändern. Weiter lauerte Liverpool um den emsigen aber ungewohnt schludrigen Salah. Die Bayern aber offenbarten wenige Lücken. Als Coman (60.) doch mal patzte, waren Martinez und Hummels kollektiv da, um Trent Alexander-Arnold im Strafraum zu stoppen.
Kurz zuvor hatte Gnabry (59.) mit einem beherzten Schuss ein Ausrufezeichen gesetzt. Offensiv gelang den Bayern sonst nur noch wenig. Aber auch die große Schlussattacke - sonst eine Stärke der Reds - blieb aus. Als Mané zum Kopfball kam (85.) war Torwart Manuel Neuer im kurzen Eck zur Stelle.
Gut aufgelegter Ter Stegen in Lyon
Top-Leistung für den FC Barcelona: Marc-André ter Stegen
Quelle: imagoDer FC Barcelona hat durch das 0:0 bei Olympique Lyon eine bessere Ausgangsposition im Kampf um den Viertelfinaleinzug verpasst. In einer tempo- und chancenreichen Begegnung im Groupama-Stadion hatten die Gäste aus Spanien die besseren Möglichkeiten, im Abschluss aber kein Glück. Barcelonas Torwart Marc-André ter Stegen, der sich seit Wochen in herausragender Form präsentiert, reagierte einige Male bei Chancen der Gastgeber prächtig.
Barcelona ergriff von Beginn an die Initiative. Doch Kapitän Lionel Messi, Ivan Rakitic und Ousmane Dembelé scheiterten aus aussichtsreichen Positionen. Ter Stegen lenkte im ersten Abschnitt einen Fernschuss von Martin Terrier mit einer spektakulären Parade an die Latte. In der zweiten Halbzeit beruhigte sich die Partie zunächst. Die Franzosen, die in der heimischen Liga auf Rang drei stehen, gewannen an Stabilität in der Defensive. Dennoch kamen Luis Suárez, Sergio Busquets und Messi immer wieder in die Gefahrenzone. Das Rückspiel findet ebenfalls am Mittwoch, 13. März, statt.Champions League