Denise Herrmann hat zum Auftakt des Biathlon-Weltcups im tschechischen Nove Mesto den Sprint vor Geisterkulisse gewonnen. Die 31-Jährige setzte sich im ersten Rennen nach der WM dank zwei fehlerfreier Schießeinlagen und Laufbestzeit souverän vor der Französin Anais Bescond (+27,2 Sekunden) und Lokalmatadorin Marketa Davidova (+49,7) durch. Für Herrmann ist es der sechste Weltcupsieg ihrer Karriere.
Ruhe liegt Herrmann
Beim ersten Weltcup unter Ausschluss der Zuschauer blieben die Ränge in der WM-Arena von 2013 wegen der Sorge vor einer Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie leer. An den vier Wettkampftagen waren mehr als 100.000 Anhänger erwartet worden.
Siegerin Denise Herrmann nahm die besondere Situation mit Humor. "Wahrscheinlich brauche ich doch die Ruhe um mich herum, ich bin das aus dem Langlauf ja gewöhnt", so Herrmann im ZDF.
Fehlerfrei am Schießstand
Von der gespenstischen Ruhe in der Biathlon-Arena und auf der Strecke ließ Herrrmann nicht beeindrucken. Mit der Startnummer drei setzte die ehemalige Langläuferin gleich zu Rennbeginn die Bestmarke, zeigte bei keineswegs einfachen Bedingungen sowohl im liegenden als auch stehenden Anschlag keine Schwäche.
Null Fehler gelangen neben ihr nur fünf weiteren von insgesamt 99 Starterinnen. Im Gesamtweltcup verbesserte sie sich Herrmann vom fünften auf den vierten Platz.
Preuß als 13. beste Deutsche
Die weiteren deutschen Starterinnen verpassten die Top Ten. Franziska Preuß belegte nach zwei Schießfehlern den 13. Rang, Einzel-Vizeweltmeisterin Vanessa Hinz traf ebenfalls lediglich acht Mal und landete auf dem enttäuschenden 28. Rang. Franziska Hildebrand (4 Schießfehler) kam bei ihrem Comeback nach mehr als zweimonatiger Wettkampfpause nicht über Platz 65 hinaus.
Am Freitag nehmen im Sprint auch die Männer nach den Titelkämpfen von Antholz wieder den Betrieb auf. Im Fokus steht dabei der Ex-Weltmeister Simon Schempp, der nach zweimonatiger Pause auf die große Biathlon-Bühne zurückkehrt. Die besten Chancen im deutschen Team werden aber Olympiasieger Arnd Peiffer und Ex-Weltmeister Benedikt Doll eingeräumt.
Mit Material von ZDF, dpa, SID