Gleich drei Klubs aus der Premier League kämpfen am Mittwoch um den Einzug ins Halbfinale der Champions League. Manchester City trifft auf Tottenham Hotspur (Anpfiff 21 Uhr) und muss dabei ein 0:1 wettmachen. Im anderen Rückspiel ist der FC Liverpool zeitgleich beim FC Porto zu Gast. Nach dem 2:0-Hinspielerfolg haben Jürgen Klopps "Reds" beste Chancen.
Im Hinspiel spielte der FC Liverpool mit dem Selbstverständnis einer europäischen Spitzenmannschaft. Der FC Porto, als portugiesischer Meister alles andere als Laufkundschaft, wurde von Klopps Angriffsfußball förmlich überrannt. Ob Porto nochmal zurückkommen kann, ist im Vorfeld fraglich. Der LFC hat seine Schwächephase zu Jahresbeginn hinter sich gelassen und ist wettbewerbsübergreifend seit 16 Spielen ungeschlagen. Auch Bayern München fiel Klopps Team im Achtelfinale zum Opfer.
Klopp warnt vor Porto
Dennoch warnt Klopp vor dem Viertelfinal-Rückspiel vor verfrühter Euphorie. Als mahnendes Beispiel führte Klopp das Achtelfinale an, als Porto gegen die AS Rom nach einer Hinspielniederlage noch weiterkam.
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"Wir haben die beiden Spiele gegen Rom gesehen, und der Start in das Rückspiel war sehr stark. Da wusste man, dass es anders wird", sagte Klopp.
Das letzte Aufeinandertreffen im Drachenstadion hatte Liverpool im Vorjahr 5:0 gewonnen, der 51-Jährige stellte jedoch klar: "Es war ein ziemlich verrücktes Spiel. Bis zum 2:0 war es komplett offen. Porto ist ein richtig gutes Team." Lobeshymnen auf die aktuelle Verfassung der Reds, die weiterhin - wenn auch mit einem Spiel mehr - Tabellenführer vor Manchester City sind, schiebt Klopp beiseite. "Wir sind nicht hier, um unsere Situation zu feiern, sondern um in die nächste Runde zu kommen. Die Saison ist noch nicht vorbei", sagte der frühere BVB-Coach.
Schicksalswoche für Man City
Eines des Lieblingsworte von Pep Guardiola ist "unglaublich". Sein Team habe mit "unglaublicher Persönlichkeit" gespielt, sagte der Coach von Manchester City am Sonntag. Kevin De Bruyne habe eine "unglaubliche Leistung" gezeigt, und Man City habe eine «unglaubliche Bilanz».
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Damit diese Fußballsaison tatsächlich das Prädikat "unglaublich" verdient, müsste der Startrainer vier Titel holen. Dafür müsste Man City in dieser Woche in der Champions League und in der Premier League gegen Ligakonkurrent Tottenham Hotspur gewinnen.
Zunächst empfängt Guardiolas Elf die Spurs am Mittwoch im Viertelfinal-Rückspiel der Königsklasse. Beim 0:1 in London vergab Citys Sergio Agüero einen Strafstoß. Nun droht Englands Meister, der im Vorjahr am FC Liverpool scheiterte, schon wieder das vorzeitige Aus durch einen anderen Premier-League-Club. Wenn dies tatsächlich so kommen sollte? "Dann sind wir für ein oder zwei Tage traurig", spielte Guardiola die Bedeutung herunter, "danach spielen wir um die Premier League und die Chance, Meister zu werden."
Tottenham muss auf Kane vezichten
Man City hofft schon für die Partie am Mittwoch auf die Rückkehr der zuletzt angeschlagenen Fabian Delph und Fernandinho. Die Spurs bangen vor den englischen Spitzenspielen um Dele Alli und Harry Winks und müssen definitiv auf Topstürmer Harry Kane verzichten. Immerhin: Kane-Vertreter Lucas Moura beeindruckte am Samstag beim 4:0 gegen Huddersfield Town mit einem Dreierpack.
Tottenham Hotspur kämpft in der Champions League um die letzte Titelchance dieser Saison. In der Liga geht es nur noch darum, Platz drei zu verteidigen und in der nächsten Saison an der Königsklasse teilzunehmen. In Manchester hoffen die Fans hingegen auf das erste Quadrupel aus Ligapokal, den City schon gewonnen hat, Meisterschaft, FA Cup und Champions League. Das lässt auch Guardiola nicht kalt. Am Sonntag räumte er ein: "Dieser Druck ist unglaublich."