Jüngster Bundesliga-Coach, Trainer des Jahres mit 30: Im Trainerleben des Julian Nagelsmann gibt es früh viele Höhepunkte. Der Grund für den Hype um den Hoffenheim-Coach aber ist ein anderer: Der Mann lebt emotionale Unabhängigkeit auf lockere Art. Am Dienstag steht er im ersten Play-Off-Spiel zur Champions League gegen den FC Liverpool und Jürgen Klopp vor seiner ersten internationalen Prüfung.
Julian Nagelsmann kann anstrengend sein. Vor allem für seine Spieler. Er fordert viel. Taktische Formen lässt er oft üben „bis die Rübe raucht“. Es gab Spieler, die zugaben, es dauerte einige Wochen, bis sie den vollen Durchblick hatten. Keine seiner Trainingseinheiten gleiche der vorherigen berichten sie.
Wenn einer eine Drohne über den Trainingsplatz fliegen lässt und seinen Spielern danach die Bilder ihrer Bewegungsabläufe zeigt, meint er es ernst – auch das gehört zu seinen Botschaften. Er mache „viel aus meiner Überzeugung und Intuition heraus. Ich verstelle mich nicht“, sagt er. Spieler überzeugen nennt er, den „Spieler abholen“ und „wach halten“. Nagelsmann aber weiß auch, wann es genug ist. „Taktik“, sagt er dann, „macht 35 bis höchsten 40 Prozent aus. Der Rest ist Menschenführung“.
„Granate als Trainer“
Er hat ein Händchen für Menschen sagt TSG-Manager Alexander Rosen. Für Hoffenheims‘ Gesellschafter Dietmar Hopp ist er ungewöhnlich jung, ungewöhnlich talentiert und außergewöhnlich intelligent. Der ehemalige Hoffenheimer Pirmin Schwegler nennt ihn eine „Granate als Trainer“. Und Ex-Bayern Coach Ottmar Hitzfeld glaubt fest daran, dass Nagelsmann irgendwann bei den Bayern landet. Früher oder später. Nagelsmann dagegen hält sich für relativ normal. Von wegen Wunderkind.
Der Motorrad-Fan zieht sein Selbstvertrauen aus dem Normal sein. Ein Autodidakt, der sich selbst treu bleibt. „Der Menschen-Führer ist mehr wert als der Topfachmann“, sagt er. Und: „Wenn ein Trainer fachlich top ist, aber sozial ein Idiot, wird er niemals großen Erfolg haben.“ Vielleicht ist es seinem Alter geschuldet, dass er das Risiko liebt. „Vielleicht bin ich einer, der eine gewisse Portion Mut mitbringt. Über Konsequenzen denke ich nicht nach. Ich überlege, ob uns das im Moment nicht doch hilft.“
Thomas Tuchel animiert ihn einst, Trainer zu werden. Mit 20 beginnt Nagelsmann nach einer Knieverletzung beim FC Augsburg Gegner zu beobachtete. Seine eigene Spieler-Karriere muss er beenden. Den ersten Trainerjob übernimmt Nagelsmann bei den U-17-Junioren von 1860 an – als Assistent.
Wie der junge Ralf Rangnick
Manchen erinnert er heute an Ralf Rangnick in dessen jungen Jahren. Pep Guardiola, sagt er, ist sein Vorbild. Jürgen Klopp‘ s brutale Emotionalität liebt er. Nagelsmann hat sicher von allen was gelernt oder sich inspirieren lassen. Jemandem nachzueifern, aber käme für ihn nie in Frage. Nagelsmann geht seinen Weg, ohne eine Kopie zu sein. Er ähnelt Tuchel, Klopp, Rangnick und Guardiola wenn es um deren Besessenheit geht, er unterscheidet sich von ihnen, wenn es um seine Lockerheit geht.
Zielstrebig ist er jedoch immer. Dass Sebastian Rudy als Mittelfeldspieler den Sprung in die internationale Klasse und zu den Bayern schaffte, ist ohne Zweifel ihm zu verdanken. Ergänzungsspieler wie Sandro Wagner und Kerem Demirbay entwickelten sich zu guten Bundesliga-Kickern. U-21 Europameister Serge Gnabry ließ sich von Bayern München nach Hoffenheim ausleihen, bevor er dort nach seinem Wechsel aus Bremen überhaupt anfing. Der Grund: Nagelsmann.
Notizzettel neben der Zahnbürste
Der ist auch ein Entwickler, was einzelne Spieler und ein Team im Gesamten angeht. Spieler, müssen mit dem was der Trainer anbietet klar kommen können, nicht umgekehrt. Daran glaubt er.
Darüber denkt er unentwegt nach. Morgens im Bad entwickelt sich manche Idee, die sich später im Training wieder findet. Einen Notizzettel nebst Stift liegt neben der Zahnbürste. Dann erinnert sich Julian Nagelsmann auch an seine, wie er sagt, „gewöhnungsbedürftige Popularität“. Er sage sich, „bevor ich das Haus verlasse: immer freundlich sein.“
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