Titelverteidiger Real Madrid steht mit mehr als einem Ball im Halbfinale der Champions League. Im Viertelfinal-Hinspiel gewannen die Königlichen auswärts bei Juventus Turin mit 3:0 (1:0).
In der Neuauflage des Vorjahresfinales erzielte Cristiano Ronaldo die ersten beiden Tore für Real (3./64.). Marcelo besorgte den Endstand (72.). Das Rückspiel am 11. April in Madrid scheint nun nur noch eine Formsache. Seinen ersten Treffer besorgte Ronaldo bereits nach drei Minuten, als Ronaldo eine Eingabe von Isco mit dem rechten Außenrist unhaltbar verwandelte. In der zweiten Halbzeit erzielte der Weltfußballer mit einem Fallrückzieher nach 64 Minuten sein 119. Tor in der Champions League - und mit Sicherheit eines seiner schönsten. Schließlich gab er zwei Minuten später auch noch den entscheidenden Pass auf Marcelo, der zum 3:0 verwandelte.
Zidane gibt Isco Vorzug vor Bale
Real-Trainer Zinedine Zidane hatte sich dafür entschieden, im Angriff an der Seite von Cristiano Ronaldo und Karim Benzema dem spanischen Auswahlspieler Isco den Vorzug zu geben. Eine Maßnahme, die sich auszahlte, auch wenn damit weitere Stars wie Gareth Bale, Lucas Vázquez und Asensio zunächst auf der Bank Platz nehmen mussten. Bale und Isco hatten zuvor laut Medienberichten einen Stammplatz eingefordert und hinter vorgehaltener Hand mit einem Weggang im Sommer gedroht, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt würden. Toni Kroos, der in der 36. Minute aus 20 Meter die Latte traf, entschied derweil das Duell gegen seinen Weltmeister-Kollegen Sami Khedira auf Seiten von Juve für sich.
Dabei war der Tabellenvierte der Primera División mit großem Respekt in das Duell gegangen, denn in den zurückliegenden vier Vergleichen mit Hin- und Rückspiel hatte Real zwischen 1996 und 2015 gegen Juve immer den Kürzeren gezogen. "Mit Hin- und Rückspiel haben wir zweifellos bessere Chancen", hatte der 40 Jahre alte Juve-Keeper Gianluigi Buffon vor dem Match angekündigt. 1998 und 2017 hatte sich Real gegen die Italiener aber im Endspiel der Königsklasse jeweils durchgesetzt. Aufregung herrschte nach einer guten halben Stunde, als Reals Daniel Carvajal einen Schlag von Juve-Spieler Kwadwo Asamoah ins Gesicht bekam und auf dem Feld liegenblieb. Schiedsrichter Cüneyt Cakir aus der Türkei erkannte aber kein Foul gegen den ehemalige Leverkusener.