Sandro Wagner hat die Konsequenz aus seiner Nicht-Nominierung für die Fußball-WM gezogen und ist aus der Nationalmannschaft zurückgetreten. Typen wie er, klagt der Münchner, seien unter Bundestrainer Joachim Löw nicht gefragt.
Das WM-Aus hat Bayern-Stürmer Sandro Wagner tief getroffen, hatte er sich doch große Hoffnungen auf eine Nominierung für das Turnier in Russland gemacht. Der 30-Jährige zog nun die Konsequenz und erklärte seinen sofortigen Rücktritt aus der Nationalmannschaft, wie er der "Bild"-Zeitung (Donnerstag) sagte.
Zu seiner Nicht-Nominierung sagte Wagner: "Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht enttäuscht bin. Die WM wäre eine tolle Sache gewesen." Er fügte an: "Ernst nehmen kann ich das natürlich nicht, denn wie ich schon oft gesagt habe, gibt es weitaus wichtigere Dinge im Leben außer Fußball."
Kritik an Löw und Co.
Mit seiner Rücktrittsankündigung verband der Stürmer derweil eine deutliche Kritik am Trainerstab rund um Joachim Löw. "Für mich ist klar, dass ich mit meiner Art, immer offen, ehrlich und direkt Dinge anzusprechen, anscheinend nicht mit dem Trainerteam zusammenpasse."
Der Profi von Meister FC Bayern München war von Löw am Dienstag nicht in das 27 Spieler umfassende vorläufige Aufgebot für das Turnier vom 14. Juni bis 15. Juli in Russland berufen worden. "Es war keine Entscheidung gegen ihn. Kleinigkeiten haben entschieden", erklärte Löw im Hinblick auf Wagner.
Statt ihm wurden als Mittelstürmer Timo Werner (Red Bull Leipzig), Mario Gomez (VFB Stuttgart) und Nils Petersen (FC Freiburg) nominiert.
Tore reichten nicht für Nominierung
Wagner absolvierte acht Spiele für die Nationalmannschaft und schoss fünf Tore. In der zurückliegenden Bundesliga-Saison erzielte er 12 Tore. Petersen war mit 15 Toren zweitbester Torjäger hinter Torschützenkönig Robert Lewandowski. Der Olympia-Zweite von Rio 2016 hat bislang kein Länderspiel für die A-Auswahl bestritten.
Wagner betonte: "Meinen Jungs wünsche ich nur das Beste in Russland und hoffe, dass sie als Weltmeister zurückkommen."