Kubacki war bei den drei Springen zuvor jeweils auf dem Podest gelandet: In Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen wurde er Dritter, in Innsbruck Zweiter. Ryoyu Kobayashi (Japan), der die Tournee im vergangenen Jahr gewonnen hatte, landete diesmal auf dem vierten Gesamtrang.
Kubacki setzte sich vor 15.000 Zuschauern mit Flügen auf 143,0 und 140,5 Meter (300,9 Punkte) souverän vor Geiger (291,0/140,0+136,0) und Lindvik (289,4) durch. In der Gesamtwertung liegt Kubacki mit 1131,6 Punkten klar vor Lindvik (1111,0), der in Garmisch und Innsbruck gewonnen hatte, und Geiger (1108,4).
Vier Siegkandidaten
Eine so enge Konstellation zwischen gleich vier Tournee-Anwärtern wie diesmal hatte es zuvor in den vergangenen zwei Jahrzehnten nie gegeben. Kubacki führte vor dem Springen in Bischofshofen vor Lindvik, Geiger und Kobayashi, doch auf der riesigen Anlage im Pongau hatte jeder der vier Springer noch realistische Chancen auf die Siegerprämie von 20.000 Schweizer Franken und den goldenen Adler.
Und das Finale wurde noch einmal zu einer spektakulären Flugshow. Geiger, der nach verpatzter Quali "ohne Druck" unterwegs war, legte mit 140 Metern furios vor und brachte damit auch die Rivalen in Bedrängnis. Doch nur wenige Minuten später konterte Kubacki mit 143 Metern und tastete sich damit sogar an seinen eigenen Schanzenrekord heran. Vor dem letzten von acht Sprüngen betrug sein Polster 14,2 Punkte, was etwa acht Metern entspricht. Ein Polster, das reichte.
"Super für den Karl"
Karl Geiger und Dawid Kubacki lagen sich sofort in den Armen. "Ich bin definitiv zufrieden, speziell mit dem Karl. Er ist eine super Tournee gesprungen und ist super in Form gekommen. Mit dem dritten Gesamtrang kann man sich wirklich sehen lassen. Das ist super für den Karl", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher.
Während die polnischen Springer Kubacki auf Schultern durchs Stadion trugen, blieb auch bei Geiger ausgelassene Freude und Stolz über zehn herausragende Tage. "Heute war es echt wieder fein und das macht mich wirklich glücklich", sagte der 26-Jährige in der ARD.
"Harter Tag"
Kubacki sprang vor 15.000 Zuschauern mit Versuchen auf 143 und 140,5 Meter zum Sieg. "Es war ein harter Tag, ich habe hart gearbeitet, um mich auf meine Sachen zu konzentrieren. Ich bin unglaublich froh, dass ich ruhig geblieben bin", sagte der Sieger.
Für die Deutschen geht damit eine beeindruckende Podestserie bei der Vierschanzentournee weiter. Im Vorjahr hatten Markus Eisenbichler (2.) und Stephan Leyhe (3.) das Podium neben Kobayashi komplettiert. 2017/2018 schaffte es Andreas Wellinger als Zweiter auf das Gesamtpodest - wie auch Team-Olympiasieger Severin Freund im Januar 2016.
Quelle: dpa/SID