Am Samstag findet in Mexiko-Stadt das vierte Rennen zur Formel-E-Serie statt (22:40 Uhr im Livestream auf zdfsport.de). Audi peilt in der Megametropole seinen ersten Saison-Sieg an, aber auch Pascal Wehrlein (Mahindra Racing) will bei der Entscheidung ein Wörtchen mitreden.
Die Formel-1-Strecke von Mexiko-Stadt ist am kommenden Wochenende Schauplatz des vierten Laufs zur Formel-E Meisterschaft. Auch wenn nur ein Teil der Strecke befahren wird, sind die 2,093 Kilometer technisch anspruchsvoll. Der deutsche Ex-Formel-1-Pilot Pascal Wehrlein im Mahindra Racing ist erst seit dem zweiten Rennen in der Serie dabei und verfehlte auf der letzten Station in Santiago de Chile seinen ersten Formel-E-Sieg nur um Haaresbreite. Es war der Engländer Sam Bird (Envision Virgin Racing), der am Ende die Nase vorne hatte. Daniel Abt (Audi Sport Abt Schaeffler Formula E Team) belegte Rang drei.
Favoritenrolle noch nicht gerecht geworden
Pikant an diesem Ergebnis war dabei die Automarke des Siegers Bird. Er startet im Team Envision Virgin Racing mit einem Antrieb des deutschen Herstellers Audi, aber nicht in dessen Farben. Audi selbst ging als einer der Topfavoriten in die Saison, konnte der Favoritenrolle bisher jedoch noch nicht ganz gerecht werden. In Mexiko soll nun unbedingt ein Sieg her, die Voraussetzungen dafür bringen die Ingolstädter alle mit: Einen sehr ausgereiften und schnellen Antriebsstrang, mit dem Brasilianer Lucas Di Grassi den Vize-Meister der letzten und Meister der vorletzten Saison. Dazu den in Mexiko erprobten Abt sowie ein Team, das im letzten Jahr Teamweltmeister in der Formel E wurde. Überhaupt ist Audi auf der Strecke von Mexiko-Stadt Siege gewohnt, die letzten beiden Rennen konnte man dort für sich entscheiden.
Abt jedenfalls ist nach Santiago überzeugt, dass man in Mittelamerika das oberste Treppchen auf dem Siegerpodest erreichen kann: "Der Pokal war eine schöne Belohnung für die harte Arbeit der ganzen Mannschaft in den vergangenen Wochen, aber vor allem macht er Lust auf mehr", sagte der Kemptener. "Mexiko wird für immer einen Platz in meinen Erinnerungen haben, weil ich dort in der letzten Saison meinen ersten Formel-E-Sieg geholt habe. Wir wissen, dass wir so einen Erfolg wiederholen können, wenn wir einen perfekten Tag erwischen."
Wehrlein: "Alles ist realistisch"
Wehrlein zeigte beim letzten Lauf in Santiago, dass er auch auf einem ihm unbekannten Streckenlayout ein gewaltiges Wort um den Sieg mitreden kann. Sein Anspruch für Mexiko ist klar definiert: "Ich bin mit meinem Team und der Performance des M5Electro zufrieden, bisher sind die Resultate auch gut, aber es gibt immer Raum für eine Verbesserung. Mexiko ist ein neues Streckenlayout und ich habe im Simulator hart gearbeitet, um auf einen guten Speed zu kommen", sagte der frühere Formel-1-Pilot. " Ein realistisches Resultat für das Rennen? "Alles ist realistisch", so Wehrlein.
Allerdings haben diesen Anspruch auch noch andere Teams und Fahrer im Feld: Die beiden Piloten des deutschen BMW i Andretti Motorsport Teams Felix da Costa und Alexander Sims oder auch der in der Gesamtwertung auf Rang zwei liegende Teamkollege von Pascal Wehrlein, Jerome d’Ambrosio. Dazu der Duisburger Andre Lotterer, der dritte Deutsche im Bunde. Er startet für das chinesische Team DS Techeetah und liegt in der Gesamtwertung auf Platz acht. Leider nicht mehr dabei ist Maximilian Günther. Der junge Oberstdorfer fuhr die ersten drei Rennen für den amerikanischen Rennstall GEOX Dragon von Jay Penske, wird aber ab Mexick durch den Ex-Formel-1 Pilot Felipe Nasr ersetzt. Er wird sich das spannende Rennen von zu Hause aus ansehen müssen und dort verfolgen, ob in Mittelamerika am Ende vielleicht ein deutscher Fahrer oder auch ein deutsches Team ganz oben auf dem Siegerpodest stehen wird.