Modus, Teams, Stadien und mehr

Die Gruppenphase ist am 7. Juni mit der Partie Frankreich - Südkorea in Paris eröffnet worden.

Es gibt sechs Vierergruppen: Die Gruppenersten und -zweiten sowie die vier besten Gruppendritten erreichen mit dem Achtelfinale die K.-o.-Phase. Die Gruppendritten machen den Einzug ins Achtelfinale über eine eigene Tabelle aus.
Maßgeblich für die Reihenfolge sind:

1. Punkte
2. Tordifferenz
3. Anzahl der erzielten Tore
4. Fairplay-Punkte
5. Losentscheid

Die besten drei europäischen Teams des Turniers qualifizieren sich für Olympia 2020 in Tokio.

Das ausführliche FIFA-Reglement zur WM zum Nachlesen.

Das kleine Finale um Platz drei ist am 6. Juli in Nizza, das Endspiel am 7. Juli in Lyon.

Bildquelle: FIFA

Die 133. Generalversammlung des International Football Association Board (IFAB) hat zum 1. Juni Regelanpassungen beschlossen. Die Frauen WM in Frankreich ist das erste Turnier, bei dem sie angewendet werden.

1. HÄNDE WEG!

1. Künftig darf kein Tor mehr mit der Hand/dem Arm erzielt werden, auch nicht unabsichtlich (gilt nur für die Offensive). Selbiges gilt für die Vorbereitung eines Tores oder einer Torchance.
2. Die unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche wird in den Regeltext aufgenommen, bleibt aber im Ermessen des Schiedsrichters. Hält ein Spieler die Arme über Schulterhöhe, geht er ein "Risiko" ein und wird entsprechend bestraft - selbst bei einer Grätsche.
3. Wird der Ball unmittelbar vorher abgefälscht (auch vom betreffenden Spieler selbst), so dass keine ausreichende Reaktionszeit gegeben ist, ist ein Handspiel nicht zu bestrafen, es sei denn: siehe 1. oder 2. Nicht bestraft wird ein Spieler dafür, dass er sich im Fallen auf dem Boden abstützt.

2. RUHE IN DER MAUER

Stellt die verteidigende Mannschaft eine Mauer aus drei oder mehr Spielern, muss fortan jeder Gegenspieler mindestens einen Meter Abstand halten. Bei Freistößen im eigenen Strafraum (oder Abstößen) ist der Ball nach Berührung sofort im Spiel, er muss nicht den Strafraum verlassen.

3. ENDE EINER LEGENDE

Der Schiedsrichter ist nicht mehr Luft. Lenkt ein Referee den Ball derart ab, dass der Ballbesitz wechselt, ein "viel versprechender Angriff beginnt" oder gar der Ball im Tor liegt, wird mit Schiedsrichterball fortgesetzt.

4. NEUER ABSTAND

Der Schiedsrichterball in seiner altbekannten Form entfällt. Es erhält die Mannschaft den Ball, die ihn zuletzt berührt hatte (nicht innerhalb des Strafraums, dort erhält der Torhüter den Ball). Gegenspieler haben vier Meter Abstand zu halten.

5. ROT FÜR DEN MASSEUR

Künftig werden auch Teamoffiziellen Karten gezeigt. Gelb als Verwarnung, Rot zum Beispiel, wenn ein Trainer den Innenraum verlassen muss. Interessant: Ist der Übeltäter nicht ausfindig zu machen, wird stattdessen der Trainer bestraft.

6. RUNTER! SOFORT!

Künftig gilt: Spieler haben das Feld an der nächstgelegenen Auslinie zu verlassen. Folge: weniger Zeitspiel, zügigere Fortsetzung.

7. TORLINIEN-YOGA

Der Torhüter darf sich beim Elfmeter nicht an den Pfosten lehnen oder an die Latte hängen, denn diese darf er nicht berühren. Die wichtigere Änderung: Im Moment der Ausführung muss mindestens ein Fuß Kontakt zur Torlinie haben (nicht: beide).

8. ANSTOSS FÜR DEN MÜNZWURF-SIEGER

Wer den Münzwurf gewinnt, darf künftig (wie bisher auch) die Seite wählen - ODER den Anstoß.

Die WM-Stadien stehen über Frankreich verteilt in neun Spielorten: Grenoble, Le Havre, Lyon, Montpellier, Nizza, Paris, Reims, Rennes und Valenciennes.

Die neun Stadien der Frauenfußball-WM 2019 Bildquelle: imago/PanoramiC/Anthony Bibard

Zum zweiten Mal nehmen 24 Nationen an einer WM-Endrunde der Frauen teil, 2011 waren es noch 16.

Gruppe A

Frankreich (bislang 4 WM-Teilnahmen)
Südkorea (3)
Norwegen (8 - bei allen WM-Endrunden dabei)
Nigeria (8)

Gruppe B

Deutschland (8)
China (7)
Spanien (2)
Südafrika (1)

Gruppe C

Australien (7)
Italien (3)
Brasilien (8)
Jamaika (1)

Gruppe D

England (5)
Schottland (1)
Argentinien (3)
Japan (8)

Gruppe E

Kanada (7)
Kamerun (2)
Neuseeland (5)
Niederlande (2)

Gruppe F

USA (8)
Thailand (2)
Chile (3)
Schweden (8)

FIFA-Weltrangliste

WM 1991 in China:
USA siegen mit 2:1 gegen Norwegen.

WM 1995 in Schweden:
Norwegen schlägt Deutschland 2:0.

WM 1999 in USA:
USA gewinnen mit 5:4 im Elfmeterschießen (0:0 n. V.) gegen China.

WM 2003 in USA:
Deutschland wird durch das 2:1 nach Golden Goal gegen Schweden erstmals Weltmeister.

WM 2007 in China:
Deutschland besiegt Brasilien 2:0.

WM 2011 in Deutschland:
Japan gewinnt mit 3:1 im Elfmeterschießen (2:2 n. V.) gegen USA.

WM 2015 in Kanada:
USA (Foto) behalten mit 5:2 gegen Japan die Oberhand.

1. USA (3 Titel)
2. Deutschland (2)
3. Norwegen (1)
4. Japan (1)

Bildquelle: imago/foto2press

Angeführt von neun Olympia-Siegerinnen bestreitet das DFB-Team die WM in Frankreich. Folgendes Aufgebot gab Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg bekannt:

Tor:

Laura Benkarth (Bayern München, 8 Länderspiele/0 Tore), Merle Frohms (SC Freiburg, 4/0), Almuth Schult (VfL Wolfsburg, 64/0)

Abwehr:

Sara Doorsoun (VfL Wolfsburg, 30/0), Johanna Elsig (Turbine Potsdam, 12/0), Lena Goeßling (VfL Wolfsburg, 106/10), Giulia Gwinn (Bayern München, 13/2), Marina Hegering (SGS Essen, 8/0), Kathrin Hendrich (Bayern München, 31/4), Leonie Maier (FC Arsenal, 70/10), Carolin Simon (Olympique Lyon, 20/3)

Mittelfeld/Angriff:

Klara Bühl (SC Freiburg, 5/0), Sara Däbritz (Paris St. Germain, 65/13), Linda Dallmann (Bayern München, 23/5), Svenja Huth (VfL Wolfsburg, 49/7), Turid Knaak (SGS Essen, 8/1), Melanie Leupolz (Bayern München, 62/9), Lina Magull (Bayern München, 36/9), Dzsenifer Marozsan (Olympique Lyon, 92/32), Lena Oberdorf (SGS Essen, 7/0), Alexandra Popp (VfL Wolfsburg, 101/48), Lea Schüller (SGS Essen, 17/9), Verena Schweers (Bayern München, 47/3)

WM-Aufgebot der DFB-Frauen

Schiedsrichterin Riem Hussein im Porträt.

Die Bundesliga-Schiedsrichter Felix Zwayer, Bastian Dankert und Sascha Stegemann sind für die Frauenfußball-WM als Video Assistant Referee (VAR) nominiert worden. Der Videobeweis kommt nach der Premiere beim Männer-Turnier in Russland 2018 erstmals auch bei der Frauen-WM zum Einsatz.

Als Schiedsrichterinnen für die Endrunde wurden Riem Hussein und Bibiana Steinhaus nominiert. Zu den Assistentinnen gehört Katrin Rafalski.

Ab dem Viertelfinale kommt es zu keinem weiteren Einsatz der deutschen Schiedsrichterinnen. Riem Hussein wurde bei der Auswahl nicht berücksichtigt, Steinhaus fällt mit einer Verletzung für den Rest des Turniers aus.

Frauenfußball-WM: Hussein, Steinhaus & Co. im Einsatz

WM-Vorrunde, Gruppe B:

• 8. Juni, 15 Uhr, Deutschland - China in Rennes (1:0)
• 12. Juni, 18 Uhr, Deutschland - Spanien in Valenciennes (1:0)
• 17. Juni, 18 Uhr, Südafrika - Deutschland in Montpellier (0:4)

K.o.-Runde:

• 22. Juni, 17:30 Uhr, Deutschland - Nigeria in Grenoble (3:0)
• 29. Juni, 18:30 Uhr, Deutschland - Schweden in Rennes (1:2)

Acht WM-Teilnahmen:

• 1991: 4.
• 1995: 2.
• 1999: Viertelfinale
• 2003: Weltmeister (Foto mit Birgit Prinz/li. und Nia Künzer)
• 2007: Weltmeister
• 2011: Viertelfinale
• 2015: 4.
• 2019: Viertelfinale

Olympia: Dreimal Bronze (2000, 2004, 2008), einmal Gold (2016)
Acht EM-Titel (1989, 1991, 1995, 1997, 2001, 2005, 2009, 2013)

Bildquelle: dpa