Das Tor des Abends im Estádio do Dragão in Porto erzielte Goncalo Guedes in der 60. Minute.
Das Turnier hatte im September mit vier verschiedenen Ligen, die wiederum in Gruppen unterteilt waren, begonnen. Deutschland war in der Gruppe mit den Niederlanden und Frankreich ausgeschieden.
Neben der erstmaligen Gravur auf der 71 Zentimeter hohen Silbertrophäe dürfen sich die Portugiesen über eine Gesamtprämie von 10,5 Millionen Euro freuen. Die Niederländer streichen als Zweiter immerhin noch insgesamt neun Millionen Euro von der UEFA ein.
Müde Kicker
Den Spielern beider Teams war die Müdigkeit nach einer langen Saison anzumerken, einige leisteten sich ungewöhnliche Fehler, anderen fehlte die Präzision.
Selbst Cristiano Ronaldo agierte in einem schwachen ersten Durchgang zu ungenau. Bei einem Kopfball in der 31. Minute stand er leicht im Abseits, zehn Minuten später zielte der 34-Jährige nach einem schönen Dribbling direkt auf den niederländischen Torhüter Jasper Cillessen.
Während die Gäste mit derselben Aufstellung wie im Halbfinale gegen England antraten, ließ Portugals Coach Fernando Santos sein Supertalent João Félix auf der Bank.
Ronaldo startete stattdessen im Sturmzentrum und traf einige Male auf Weltklasse-Abwehrspieler Virgil van Dijk, der gemeinsam mit seinem Nebenmann Matthijs de Ligt aber zumeist gewohnt souverän verteidigte.
Spannung am Schluss
Offener gestaltete sich die Partie erst im zweiten Durchgang, weil beide Teams auf eine Entscheidung vor der Verlängerung drängten. Und das gelang den Gastgebern besser: Dabei hatte Bernardo Silva nach einer schnellen Kombination beim Querpass auf Guedes eigentlich die Präzision gefehlt, dennoch gelang dem Stürmer des FC Valencia per Drehschuss aus 16 Metern die Führung.
Vier Minuten später hätte Memphis Depay (65.) fast ausgeglichen, scheiterte per Kopf aber an Portugals Keeper Rui Patrício.
Nach der Führung der Portugiesen entwickelte sich in der Schlussphase immerhin Spannung. Die Niederländer legten noch einmal alles rein, um den Ausgleich zu erzielen - Portugal wollte die Entscheidung erzwingen. Für noch mehr Tore fehlte beiden Mannschaften aber das, was die meiste Zeit in diesem Spiel gefehlt hatte: Frische und Genauigkeit im Angriffsspiel.
England Dritter
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Das Spiel um Platz drei hat England gegen die Schweiz dank eines Elfmeter-Fehlschusses von Josip Drmic gewonnen. Die Three Lions siegten im Elfmeterschießen mit 6:5. Der Gladbacher Drmic war der einzige Spieler, der verschoss, Englands Torhüter Jordan Pickford parierte. Nach 90 Minuten und anschließender Verlängerung hatte es 0:0 gestanden.
Die überlegenen Engländer waren zuvor mehrfach am Aluminium oder dem starken Schweizer Torhüter Yann Sommer gescheitert.
Quelle: dpa