Richard Freitag kam im ersten Durchgang bei der Landung seines weiten Satzes mit den Ski-Enden über Kreuz und stürzte vornüber in den Schnee. Er verließ den Auslauf der Schanze humpelnd, winkte ins Publikum und wurde während des zweiten Durchgangs ins Krankenhaus gebracht.
Er habe über Schmerzen an der linken Seite der Hüfte geklagt, berichtete Teamarzt Mark Dorfmüller. Ob Freitag am Samstag, 14 Uhr (ARD), in Bischofshofen starten kann ist noch offen. "Für die erste Diagnostik kann ich Entwarnung geben, aber wir müssen abwarten. Wenn er eine Chance hat, wird er es auf jeden Fall probieren", sagte Dorfmüller nach einer Untersuchung im Krankenhaus von Innsbruck.
"Zuviel Anlauf"
Werner Schuster kritisierte die Wettkampf-Jury. "Es war definitiv zu viel Anlauf. Ich habe das gestern schon befürchtet. Bei diesen Bedingungen darf man nie und nimmer so weit springen lassen", sagte der Bundestrainer im ZDF.
Horst Hüttel, Sportlicher Leiter im DSV, machte - wie auch Schuster - den Technischen Delegierten der FIS, Geir Steinar Löng, für die Anlauflänge verantwortlich.
Der Norweger sei auch in Hinterzarten "am Werk gewesen", sagte Hüttel: "Bei diesen Bedingungen musst du nicht über Hillsize springen. Bei einer Luke tiefer ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass so etwas nicht passiert".
In Hinterzarten hatte sich die Deutsche Svenja Würth bei einem Sturz das Kreuzband gerissen.
Kamil Stoch liegt vorne
Freitags größter Konkurrent, der Pole Kamil Stoch, besitzt nun nach seinem dritten Tagessieg beste Karten, den Traditionswettbewerb zu gewinnen. Stoch hatte zuvor bei beiden Wettbewerben jeweils vor Richard Freitag gesiegt.
"Es tut mir wirklich leid für Richard. So hätte es nicht kommen sollen. Wir hätten Konkurrenten bleiben sollen bis zum Schluss", sagte Stoch im ZDF. Zweiter in Innsbruck wurde der Norweger Daniel-Andre Tande.
Die deutsche Mannschaft erzielte - abgesehen von Richard Freitags Sturz - ein gutes Ergebnis. Andreas Wellinger verbesserte sich in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz. Markus Eisenbichler wurde in Innsbruck Achter, Stephan Leyhe Neunter und Karl Geiger Zwölfter. Auch Constantin Schmid schaffte es in die Top 30 und landete auf Platz 26.
Das vierte und entscheidende Springen der Tournee findet am Samstag, 14 Uhr (ARD), in Bischofshofen statt.