Achtes Finale, achter Triumph: Novak Djokovic setzt sich im Endspiel der Australian Open gegen Dominic Thiem in einem hochkarätigen Fünf-Satz-Match durch und ist zurück an der Tennis-Weltspitze.
Sein Thron wackelte gewaltig, doch dann wehrte der "König von Melbourne" den Aufstand doch noch ab: Titelverteidiger und Rekordsieger Novak Djokovic hat bei den Australian Open im Finale gegen den Österreicher Dominic Thiem noch einmal den Kopf aus der Schlinge gezogen und in seinem achten Endspiel im Melbourne Park zum achten Mal triumphiert.
Nachdem der "Djoker" bereits mit 1:2 nach Sätzen zurücklag, drehte er die Partie noch zum 6:4, 4:6, 2:6, 6:3, 6:4. Mit einem Kraftakt gewann der zwischenzeitlich schwächelnde Djokovic zunächst den vierten Satz und ließ im fünften Satz nichts mehr anbrennen.
Mit dem Erfolg setzt sich auch die Erfolgsserie der "Großen Drei" seit dem Sieg von Stan Wawrinka (Schweiz) bei den US Open 2016 fort: Djokovic, Rafael Nadal (Spanien) und Roger Federer (Schweiz) teilten die vergangenen 13 Grand-Slam-Titel unter sich auf.
"Djokovic" wieder die Nummer 1
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Nach 3:59 nervenaufreibenden Stunden in seinem achten Finale war Djokovic am Ziel. Es war der 17. Grand-Slam-Titel für den Serben, der darüber hinaus ab Montag wieder die Nummer eins der Weltrangliste sein wird, vor Nadal, Federer und Thiem, der um eine Position nach vorne rückt.
Der beherzt aufspielende Österreicher verlor indes auch sein drittes Endspiel bei einem der vier Grand Slams. In den beiden vergangenen Jahren unterlag er bei den French Open in Paris - jeweils gegen Nadal. Den Spanier hatte Thiem in Melbourne im Viertelfinale in vier Sätzen besiegt, ehe er im Halbfinale seinen Freund Alexander Zverev ebenfalls in vier Sätzen niederrang.
Thiem bis zum Finale mehr gefordert
Djokovic hatte sich eindrucksvoll ins Finale gespielt: Nur in der ersten Runde musste er gegen Jan-Lennard Struff einen Satz abgeben, im Halbfinale besiegte er den angeschlagenen Federer. Ein weiterer Vorteil: Thiem hatte sein Halbfinale gegen Zverev erst am Freitag bestritten und sich dabei 3:42 Stunden lang abgekämpft. Djokovic war 24 Stunden zuvor in nur drei Sätzen und 2:18 Stunden ins Finale eingezogen.
Djokovic schien tatsächlich zunächst der frischere Spieler zu sein. Doch der Österreicher kämpfte sich in das Match hinein, es folgten lange, oft spektakuläre Ballwechsel.
Entscheidung im fünften Satz
Dann allerdings gab Thiem in einem schwachen Moment den ersten Satz mit einem Doppelfehler ab. Erstaunlicherweise ließ danach Djokovic nach. Bei ihm stieg die Anzahl der Fehler, bei Thiem die Anzahl der Gewinnschläge. So gewann Thiem die Sätze zwei und drei.
Doch Djokovic blieb Djokovic: Als Thiem im vierten Satz kurz nachließ, holte sich der Serbe das Break zum 5:3 - kurz darauf auch das Break zum 2:1 im fünften Satz. Von da an ließ er nicht mehr nach.