Schmerzensschreie auf dem Center Court - und am Ende eine seltene deutsche Medaille: Die Beachvolleyballerinnen Cinja Tillmann und Svenja Müller haben im Schatten eines Dramas den bislang größten Erfolg ihrer Karriere verbucht.
Joana Heidrich wohl an der Schulter verletzt
Bei der WM in Rom holte das Duo aus Hamburg und Düsseldorf Bronze, weil die Schweizerinnen Joana Heidrich und Anouk Verge-Depre im Spiel um Platz drei aufgrund einer offenbar schweren Schulterverletzung Heidrichs aufgeben mussten.
Tillmann berichtete im Anschluss von einer "sehr gemischten Gefühlslage, so ein Ende wünscht man sich überhaupt nicht. Trotzdem sind wir irgendwie glücklich darüber, wie wir im gesamten Turnier gespielt haben.
Minutenlange Behandlung auf dem Spielfeld
Tillmann/Müller hatten den ersten Satz 16:21 verloren, im zweiten lagen sie gegen die früheren Europameisterinnen 7:10 zurück, als Heidrich sich bei einem Aufschlag verletzte. Die 30-Jährige schrie vor Schmerzen, auch während der minutenlangen Behandlung im Sand.
Sanitäter und auch die geschockten Gegnerinnen waren sofort herbeigeeilt, ein Blickschutz wurde aufgebaut. Es ging nicht mehr weiter, das kleine Finale musste abgebrochen werden.
"Beschissenes" Ende
"Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert und können zufrieden sein", sagte auch Müller: "Dass es so enden muss, ist aber beschissen, und ich weiß noch gar nicht so richtig, was ich jetzt denken, sagen und fühlen soll."
Zum Abschluss stand zumindest auf dem Papier die zweite deutsche Frauen-WM-Medaille: 2017 in Wien hatten die Rio-Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst Gold gewonnen.
Müller und Tillmann der einzige Lichtblick für DVV
Müller und Tillmann treten erst seit eineinhalb Jahren zusammen an. Bei dem Turnier in Rom waren sie in einem insgesamt enttäuschenden deutschen Team der Lichtblick. Unter anderem waren die EM-Dritten Karla Borger und Julia Sude (Düsseldorf) im Achtelfinale ausgeschieden.
Das Finale der Frauen gewannen Eduarda Santos Lisboa/Ana Patricia Silva Ramos (Brasilien) gegen Brandie Wilkerson/Sophie Bukovec (Kanada) mit 2:0 (21:17, 21:19). Bei den Männern ging der Titel an das norwegische Duo Anders Mol/Christian Sörum.
Quelle: SID