Tempelberg in Israel: Zusammenstöße in Al-Aksa-Moschee

    Gegenseitige Raketenangriffe:Israel: Zusammenstöße in Al-Aksa-Moschee

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    In der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem hat es Konflikte zwischen Polizei und Gläubigen gegeben. Aus dem Gazastreifen wurden danach Raketen abgefeuert - Israel startete Gegenangriffe.

    Auseinandersetzungen auf dem Tempelberg in Jerusalem wecken Sorgen vor einer weiteren Eskalation im Nahost-Konflikt. In der Nacht zum Mittwoch waren auf dem Gelände des Tempelbergs israelische Sicherheitskräfte mit Dutzenden Palästinensern zusammengestoßen.
    Nach Angaben der Polizei wurden rund 350 Menschen festgenommen. Sie hätten sich in der Al-Aksa-Moschee verbarrikadiert sowie Feuerwerkskörper gezündet und Steine geworfen, hieß es am Morgen von einer Sprecherin. Zwei Polizisten seien verletzt worden. Auf palästinensischer Seite wurden Medienberichten zufolge sieben Menschen durch Gummigeschosse und Schläge verletzt.

    Israelische Armee: Raketen aus dem Gazastreifen abgefangen

    Die radikale Palästinenser-Organisation Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, sprach von einem "beispiellosen Verbrechen" und rief die Palästinenser im Westjordanland auf, "in Massen zur Al-Aksa-Moschee zu strömen, um sie zu verteidigen". Aus dem Gazastreifen wurden zehn Raketen in Richtung Israel abgefeuert.
    Nach Militärangaben wurden fünf davon abgefangen, vier landeten auf offenem Gelände und eine nahe einer Fabrik in der israelischen Stadt Sderot. In den frühen Morgenstunden griff Israel daraufhin mehrere Ziele in dem Küstenstreifen an. Darunter waren ein Militärgelände sowie ein Militärposten. Aus Sicherheitskreisen im Gazastreifen hieß es, die Einrichtungen gehörten zum bewaffneten Flügel der dort herrschenden Hamas. Sie seien bei dem Angriff schwer beschädigt worden.
    Karte: Israel - Jerusalem - Westjordanland - Gaza
    Quelle: ZDF

    Polizei veröffentlicht Videos von Zusammenstößen

    Die israelische Polizei veröffentlichte am Mittwoch Videoaufnahmen, die zeigen, wie Feuerwerkskörper in der Moschee explodieren und Menschen Steine werfen. Ein weiteres Video zeigt Polizisten mit Schilden, die in die Moschee vorrücken.
    Zudem sind Kisten mit Feuerwerkskörpern auf einem Teppich zu sehen sowie Polizisten, die mindestens fünf Menschen mit auf dem Rücken gefesselten Händen nach draußen führen.

    Immer wieder Konflikte auf dem Tempelberg

    Auf dem Tempelberg ist es in der Vergangenheit immer wieder zu gewalttätigen Konflikten zwischen Palästinensern und Israelis gekommen - insbesondere während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, in dem Zehntausende Gläubige die Al-Aksa-Moschee aufsuchen.
    Die jüngsten Ausschreitungen ereignen sich inmitten des Ramadam und kurz vor Beginn des jüdischen Pessachfests am Mittwochabend.
    Das Judentum verehrt den Tempelberg als seinen heiligsten Ort. Für Muslime ist der Hügel mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee die drittheiligste Stätte nach Mekka und Medina.
    Quelle: dpa, AFP

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