Etwa acht Monate stand die ukrainische Stadt Cherson unter russischer Besatzung. Nach dem Abzug der Truppen deuten Spuren nun auf Kriegsverbrechen hin.17.11.2022 | 1:54 min
Die Untersuchungen seien aber erst am Anfang, sagte der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj am Donnerstag laut der heimischen Nachrichtenagentur Interfax Ukraine. Die Strafverfolgungsbehörden hätten 436 Fälle von Kriegsverbrechen während der russischen Besatzung aufgedeckt.
Bericht über Elektroschocks, Schläge mit Plastik- oder Gummiknüppeln
Elf Haftorte seien gefunden worden, darunter vier, in denen gefoltert worden sei. "Die Ermittler sind dabei, diese zu untersuchen und jeden Fall von Folter festzuhalten. Auch die Leichen der Getöteten werden exhumiert", sagte Monastyrskyj.
Ermittlungen von Forensikern der ukrainischen Polizei in einem Park in Cherson, Ukraine
Quelle: Reuters
Ein Vertreter der Staatsanwaltschaft von Cherson sagte der "New York Times", dass Zeugenaussagen zu 800 Verhaftungen durch russische Truppen in der Region gesammelt worden seien. Die häufigsten Misshandlungen seien Elektroschocks, Schläge mit Plastik- oder Gummiknüppeln und das Abklemmen des Atemschlauchs einer Gasmaske, die Gefangenen über den Kopf gezogen worden sei.
Russland bestreitet Gräueltaten
In anderen Gebieten, die zuvor von russischen Truppen besetzt waren wie etwa in
Butscha, wurden Massengräber gefunden, darunter auch einige mit Leichen von Zivilisten, die Anzeichen von Folter aufwiesen.
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Quelle: ap, dpa