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Ein Tag in New York 1882

Ein Tag im Leben des Auswanderers Georg Schmidt

Ein Tag im Leben des angehenden Anwalts Georg Schmidt. Er ist einer von rund 400.000 deutschen Auswanderern in New York. Wie wäre es gewesen, wenn man als Deutscher im Jahr 1882 dort gelebt hätte?

Videolänge:
43 min
Datum:
02.01.2022
:
UT - DGS
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 02.01.2032

Es ist der 14. Juli 1882. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind noch jung, die Staatsgründung liegt erst gut 100 Jahre zurück. Die USA sind Auswanderungsziel Nummer eins für Menschen aus der ganzen Welt. Für die Europäer ist New York das Tor in die neue Heimat. Damals reicht die Stadt noch nicht über die Insel Manhattan hinaus – die Einwanderer leben in engen Stadtvierteln, die meist nach Nationalität voneinander getrennt sind.

Häuser in New York
Hastig erbaute Häuser bieten zwar Wohnraum für viele Menschen, aber keine Lebensqualität. Die hygienischen Zustände sind katastrophal. 100 Bewohner teilen sich vier Außentoiletten.
Quelle: ZDF

Hoffen auf neue Chancen

"Little Germany" im Süden von Manhattan ist das Viertel der deutschen Immigranten. Dort wohnt auch der angehende Anwalt Georg Schmidt. Die Deutschen bleiben weitgehend unter sich, trotzen den harten Bedingungen, setzen ihre Ideale, Zielstrebigkeit und Tatkraft dagegen. Und sie hoffen auf Chancen, die sie in der alten Heimat niemals bekommen hätten. 

Kartenausschnitt New York mit Vierteln
Fast 400.000 Deutsche gibt es 1882 in New York. Die größte Community lebt in „Little Germany“ – einem Viertel im Süden von Manhattan.
Quelle: ZDF

Berühmt sind die rheinhessischen Braumeister Eberhard Anheuser und Adolphus Busch, die Entwickler des Budweiser Bier. Oder Levi Strauss, der den gleichnamigen Jeans zu Kultstatus verhalf. Und Henry John Heinz nicht zu vergessen – der Deutschstämmige gilt als Erfinder des Tomaten-Ketchups. Zu den erfolgreichsten Deutschen gehört der Harzer Klavierbauer Heinrich Steinweg, dem es gelang, Steinway & Sons zur größten Pianomarke der Welt zu machen.

Georg Schmidt (Leon Blaschke) sitzt zwischen zwei Männern in einem Gericht.
Georg Schmidt (Leon Blaschke, M.) will Anwalt werden. Ohne Studium kann er das nur in Amerika – im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Quelle: ZDF/Gatis Indrevics

Bedingungen alles andere als luxuriös

Georg Schmidt hat den Sprung über den Atlantik gewagt, weil seine Eltern in Potsdam das Geld für das kostspielige Jurastudium nicht aufbringen konnten. In den USA kann er als sogenannter "self taught lawyer" eine dreijährige Lehre bei einem zugelassenen Anwalt absolvieren und dann eine Prüfung ablegen. Dafür muss er perfekt Englisch beherrschen, Tausende amerikanische Gesetze und Urteile kennen.

Seine Wohnung in einer der ärmlichen Mietskasernen in der Lower Eastside teilt sich Schmidt mit einer deutschen Familie aus Westfalen, sein Bereich ist lediglich durch einen Vorhang abgetrennt. Auch sonst sind die Bedingungen alles andere als luxuriös. Tageslicht gelangt nur spärlich durch ein kleines Fenster, es gibt kein fließendes Wasser, und die hundert Hausbewohner teilen sich vier Plumpsklos im Hof.

Zwei Tage Quarantäne

In Castle Garden wartet Georg Schmidt auf seine Verlobte Maria, die dort mit einem Schiff aus Deutschland eintreffen soll. 1882 empfangen die Amerikaner die Einwanderer mit offenen Armen, vermitteln sogar Wohnungen und Jobs. Einzige Auflage: Vor der Einreise muss jeder Immigrant und jede Immigrantin für zwei Tage in Quarantäne, um das Einschleppen von Krankheiten und Seuchen zu verhindern. Doch im Hafengebiet wimmelt es vor Dieben, die es auf die Habseligkeiten oder das bisschen ersparte Geld der Einwanderer abgesehen haben.

Die Gauner gehören zu einer der vielen Gangsterbanden von New York. Die mächtigste Anführerin heißt Fredericka Mandelbaum, eine der ersten Frauen an der Spitze der organisierten Kriminalität. Als die Deutsche aus Kassel 1850 nach New York kommt, ist sie bettelarm. Innerhalb weniger Jahre arbeitet sich "Mother Mandelbaum" zur größten Hehlerin von New York hoch – und zur ersten Multimillionärin des Landes. Diebesgut im Wert von zehn Millionen Dollar soll durch ihre Hände gegangen sein. Für ihre Verbrechen wird sie nie verurteilt, denn sie pflegt Kontakte bis in die höchsten Kreise.

Fredericka Mandelbaum
Fredericka Mandelbaum ist die bekannteste Gangsterin von New York! Eine der ersten Frauen an der Spitze der organisierten Kriminalität. Heute ist die "Königin der Diebe" fast vergessen.
Quelle: ZDF

Die "Königin der Diebe"

Georg Schmidt sucht die "Königin der Diebe" auf, weil er dringend ihre Hilfe braucht: Seine Verlobte Maria sitzt wegen Diebstahls im Gefängnis. Was die Bandenchefin von ihm als Gegenleistung verlangt, bringt Georg in eine ausweglose Situation. 

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