Das Spurenelement Jod ist lebenswichtig und kann nicht vom Organismus hergestellt werden. Deswegen ist die Jodaufnahme über Lebensmittel unbedingt erforderlich. Da Deutschland ein Jodmangelgebiet ist und deswegen auch Agrarprodukte nur wenig Jod enthalten, kann dies zu einem Jodmangel führen. Dies ist nicht ungefährlich, denn Jod ist unter anderem verantwortlich für die Funktion des Stoffwechsels sowie die Entwicklung von Nerven und Gehirn.
Kommt es zu einem Jodmangel, können körperliche sowie neurologische und psychische Erkrankungen auftreten, die von Stoffwechselerkrankungen über Konzentrationsstörungen bis hin zu geistigen Einschränkungen reichen. Davon sind vor allem Neugeborne betroffen, deren Mütter während der Schwangerschaft unter einem erheblichen Jodmangel gelitten haben.
Stand der Forschung
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Symptome
Jod ist Bestandteil der lebensnotwendigen Schilddrüsenhormone Thyroxin und Triiodthyronin, die in der Schilddrüse produziert werden. Kommt es zu einer mangelnden Zufuhr von Jod über die Nahrung, vergrößert sich die Schilddrüse, um den Jodmangel zu kompensieren. Sie bildet einen sogenannten Kropf und es kommt zu einer Schilddrüsenunterfunktion. Die Symptome eines Jodmangels sind vielfältig: Hierzu gehören u.a. Antriebsschwäche und Müdigkeit sowie Wachstums- und Entwicklungsstörungen. Im Extremfall kann ein Jodmangel sogar zu Kretinismus führen. Dieses ist allerdings die absolute Ausnahme und betrifft vor allem Neugeborene, deren Mütter, während der Schwangerschaft, zu wenig Jod aufgenommen haben, denn gerade zu dieser Zeit benötigen Schwangere und vor allem Stillende eine Jodzufuhr von täglich µg 230 – 260 µg.
Diagnose
Die Verdachtsdiagnose Jodmangel lässt sich zunächst anhand der aufgetretenen Symptome stellen. Zudem kann das Auftreten eines Kropfes auf eine Schilddrüsenunterfunktion hinweisen. Zur weiteren Diagnose kann im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung das Vorliegen anderer Schilddrüsenerkrankungen, wie Tumoren oder entzündlichen Prozessen, die auf Autoimmunerkrankungen hinweisen, ausgeschlossen werden. Die sichere Diagnose für einen Jodmangel lässt sich, über eine Blutuntersuchung stellen, mit der, der Anteil der Schilddrüsenhormone festgestellt werden kann.
Therapie
Die Therapie eines Jodmangels erfolgt, bei einem diagnostizierten Jodmangel, zunächst über die Gabe von Jodtabletten. Zudem sollte das Essverhalten auf jodhaltige Nahrung umgestellt werden. Vor allem der regelmäßige Verzehr von Seefisch, wie Lachs, Hering oder Scholle, der mindestens 1-2 Mal pro Woche erfolgen sollte, kann einem Jodmangel vorbeugen. Auch das Verwenden von jodiertem Speisesalz trägt zu einer verbesserten Jodversorgung bei.
Prognose
Die Prognose bei einem Jodmangel ist gut, solange dieser frühzeitig diagnostiziert und behandelt wird. Wird dieser jedoch nicht erkannt, können vor allem bei Kindern, je nach Intensität des Jodmangels krankhafte Veränderungen der Schilddrüse sowie erhebliche Wachstums- und Entwicklungsstörungen auftreten. Diese sind teilweise unumkehrbar, weshalb man bei typischen Symptomen, wie Antriebslosigkeit, Müdigkeit sowie Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen als Ursache immer auch an einen Jodmangel denken und diesen beim Kinderarzt oder Endokrinologen abklären sollte.