Auf der Welt existieren verschiedene Klimazonen. Neben heißen und kalten Regionen gibt es auch tropisch feuchte und tropisch wüstenhafte Bereiche. Trockengebiete sind nicht nur auf Wüsten oder Halbwüsten beschränkt. Auch in Europa gibt es in den Alpen oder Mittelgebirgen felsige Lebensräume, die der Sonne extrem ausgesetzt sind und die von Pflanzen besiedelt werden, welche äußerst „leidensfähig“ sind. Pflanzen, die Trockenheit ertragen, findet man damit auf der ganzen Welt.
Wüstenblumen als saisonale Bepflanzung
Quelle: Imago/Greatstock
"Wer bei Wüstenblumen an unscheinbare Hungerblümchen denkt, täuscht sich. Denn die artenreichste Halbwüste der Welt, das Namaqualand in Südafrika, ist für seine verschwenderische Blumenpracht in den Frühlingsmonaten weltberühmt", sagt Gartenexperte Elmar Mai. Dort gedeihen vor allem verschiedene Korbblütler-Arten, die mittlerweile als Kapkörbchen, Kapringelblumen oder Gazanien längst einen Platz in unseren Balkonkästen erobert haben. Der Vorteil dieser Wüstenblumen ist, dass sie an Hitze und Trockenheit angepasst sind und damit heiße Sommer in Deutschland unbeschadet überstehen.
Auch andere Wüsten- und Steppengebiete der Welt haben zahlreiche Arten beigesteuert. Damit lassen sich bunte und abwechslungsreiche Balkonkästen, Terrassen oder Vorgärten gestalten. Da auch Pelargonien (Balkongeranien) aus Südafrika stammen, sind sie gut für eine bunte Blumen-Kombination geeignet.
Pflege-Tipps für Wüstenblumen
Auch wenn die sogenannten Wüstenblumen aus Biotopen mit magersten Bedingungen kommen, freuen sie sich über eine gute Erde und über genügend Dünger und Wasser.
Wichtig ist, Verblühtes rechtzeitig auszuzupfen, damit sie keine Samen ansetzen. "Wenn die Blumen Samen ansetzen, richten sie zunächst die ganze Energie auf die Samenreife und vernachlässigen neue Blütenknospen", erklärt Elmar Mai. Lobelien aus Südafrika haben deshalb den deutschen Namen "Männertreu" bekommen, weil sie quasi über Nacht „verschwinden“, also absterben, wenn man die Samenansätze nicht konsequent entfernt. Daher der Tipp: Solche Pflanzen zwischendurch gegen Ende der Hauptblüte zurückschneiden. "Moderne Züchtungen sind aber steril, setzen keine Samen an und sind daher langlebig", ergänzt Elmar Mai.
Hitzeresistente Pflanzen als Dauerbepflanzung
Quelle: Imago/Hollands Hoogte
Viele alpine Pflanzen sind winterhart und eignen sich für eine dauerhafte Bepflanzung im Flachland mit mageren und trockenen Bedingungen. Sonnenexponierte Vorgärten oder nach Süden gerichtete Balkone lassen sich mit alpinen Sukkulenten und anderen ähnlichen Vertretern aus Nordamerika und ein paar Steinen als Deko dazwischen naturnah gestalten.
Heimische Sedum- und Sempervivum-Arten sind pflegeleicht, die Anprüche an Erde, Wasser und Dünger gering. Sie vermehren sich fleißig, ohne dabei zu wuchern. Mit der Zeit bilden sie geschlossene Flächen, sodass viele dieser Arten auch gerne für die Dachbegrünung eingesetzt werden. Da sie kleinwüchsig sind, eignen sie sich auch als Unterpflanzung von Kübeln mit einem höhreren Gehölz.