Die Schmucklilie (Agapanthus) ist eine rein südafrikanische Gattung aus der Kapprovinz. Sie hat keine Zwiebeln und ist damit kein echtes Liliengewächs, sondern eher mit dem Spargel verwandt. Auch ohne Blüte ist die Pflanze dekorativ; sowohl Knospen als auch Fruchtstände haben Zierwert.
Bekannte Vertreter sind die Afrikanische Schmucklilie Agapanthus africanus und die frühblühende, ostafrikanische Schmucklilie Agapanthus praecox ssp. orientalis. „In Blumenläden und Katalogen tauchen aber auch immer wieder andere Arten mit meist ungenauer Bezeichnung auf“, sagt Gartenexperte Elmar Mai.
Vielfalt: Blütenfarben, Blattstrukturen und Wuchseigenschaften
Quelle: Imago/Manfred Ruckszio
Die Blütenfarbe umfasst alle Blautöne von violett bis blau und geht auch in ein reines weiß über. Die Unterschiede sind vielfältig. Neben den beiden Sektionen der immergrünen und sommergrünen Arten gibt es großwüchsige und zwergige Formen, wobei die einziehenden Formen meist kleiner sind. Zudem haben manche Sorten dünne Stängel und hängen dann über, andere haben eher schüttere Dolden oder sind ausgesprochen blühfaul.
Große Unterschiede gibt es in der Belaubung: Die Palette reicht von sattgrünen über silbrig überhauchte Blätter bis hin zu gelb oder weiß gestreiften Blättern in sehr unterschiedlichen Dimensionen. Daher finden einige Sorten bequem zu viert in einem Balkonkasten Platz. Andere haben geradezu riesige Dimensionen mit über einen Meter langen Blättern und sind nur in großen Kübeln zu halten.
Standortbedingungen
Agapanthus ist eine leicht zu pflegende Kübelpflanze, die im Sommer draußen in der vollen Sonne stehen möchte. Bei Temperaturen unter zehn Grad sollte sie aber ins Haus gebracht und um fünf Grad hell überwintert werden. Nur die laubabwerfenden Arten besitzen eine zum Teil erhebliche Frosttoleranz und können im Winter ganz dunkel stehen.
Im Winter mögen alle Schmucklilien Nässe nicht, obwohl der Ballen nie völlig austrocknen sollte. Die frosttoleranten Sorten halten umso mehr Kälte aus, je trockener sie stehen. Knochentrocken überleben manche noch bei weniger als minus zehn Grad.