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Späte Mutter

Chancen und Risiken

Mütter werden im Durchschnitt immer älter, wenn sie ihr Baby zur Welt bringen. Doch eine solche Schwangerschaft ist nicht risikolos.

Caroline Beil
Wurde mit 50 noch einmal Mutter: Schauspielerin und Moderatorin Caroline Beil.
Quelle: dpa

Das Problem der „späten Mütter“: Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit ein behindertes Kind zu bekommen. Auch Schwangerschaftskrankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes treten häufiger auf. Hinzu kommen Zweifel: Bin ich noch fit genug für ein Kind?

Nachlassende Fruchtbarkeit

Obwohl sich die meisten Frauen im Alter von über 35 Jahren fit und gesund fühlen, hat die Fruchtbarkeit nachgelassen. So hat eine Frau im idealen Gebäralter zwischen 20 und 25 Jahren pro Zyklus eine Chance von rund 30 Prozent schwanger zu werden. Für Frauen ab dem 35. Lebensjahr ist die Chance bereits um etwa die Hälfte gesunken. Bei Frauen ab dem 40. Lebensjahr liegt die Wahrscheinlichkeit, ein Kind zu empfangen, noch niedriger – und zwar bei zehn Prozent pro Zyklus.

Deshalb sollten Frauen vor einer geplanten späten Schwangerschaft untersuchen lassen, ob der Eisprung regelmäßig stattfindet. Ist das nicht der Fall, reicht oft eine geringe hormonelle Stimulation aus, um den Kinderwunsch zu erfüllen. Auch die Samenqualität des Mannes spielt eine wichtige Rolle. Aktuellen Studien zufolge lässt sie mit steigendem Alter nach.

Risiken für Mutter und Kind

Risiken bei einer Schwangerschaft sind Vorerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Gefäßveränderungen. Das kann für Frauen jeden Alters gefährlich werden. Allerdings ist bei älteren Frauen die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie bereits unter einer der Vorerkrankungen leiden. Zudem haben Frauen über 35 tendenziell ein größeres Risiko, während der Schwangerschaft Bluthochdruck zu entwickeln. Bei regelmäßiger Untersuchung ist dies jedoch leicht festzustellen und zu behandeln. Frauen über 35 bringen ihre Kinder zudem häufiger per Kaiserschnitt zur Welt. Auch wird eine leicht erhöhte Rate von Fehlgeburten beobachtet. Aus ärztlicher Sicht gibt es aber trotz dieser leichten Risiken keinen Grund, Frauen über 35 von einer Schwangerschaft abzuraten.

Ein wesentliches Risiko für das Kind ist ein mögliches Down-Syndrom. Bei über 35-Jährigen liegt das Risiko, ein Kind mit Down-Syndrom zur Welt zu bringen, bei 1:385. Bei über 40-Jährigen ist die Wahrscheinlichkeit 1:90 , bei über 45-Jährigen 1:30. Zum Vergleich: Bei einer Frau unter 30 beträgt sie 1:700. Andere Gendefekte wie Offener Rücken oder Herzfehler kommen dagegen nicht häufiger vor.

Möglichkeiten und Risiken der pränatalen Diagnostik

Schwangere über 35 Jahre haben Anspruch auf ein kostenfreies pränatales Diagnoseverfahren. Meist wird ihnen dies nahe gelegt. Mit diesem Diagnoseverfahren lassen sich nicht nur das Down-Syndrom, sondern auch andere Defekte feststellen.

Man sollte sich jedoch vorher gut überlegen, was man tun möchte, wenn sich bei der Untersuchung herausstellt, dass das Kind genetisch geschädigt ist. Nicht jede Frau möchte ein Kind mit Down-Syndrom abtreiben und kann in schwere Gewissenskonflikte geraten. Zudem besteht bei einer Fruchtwasseruntersuchung auch ein geringes Risiko einer Fehlgeburt – die Quote liegt bei 0,5 bis ein Prozent.

Fit für schlaflose Nächte und Trotzphasen

Ältere Mütter haben häufig Zweifel, sie seien vielleicht nicht flexibel oder fit genug für den strapaziösen Alltag mit Babys und Kleinkindern. Dies ist jedoch individuell unterschiedlich. Älteren Frauen mag es tatsächlich schwerer fallen nachts aufzustehen, zu stillen und ihren gesamten Tagesablauf auf ein Kind einzustellen. Andererseits sind sie häufig gelassener und ausgeglichener, sie stehen fester im Leben und wissen, was sie wollen. Viele sind auch beruflich nicht mehr so unter Druck, haben sich dort schon bewiesen. Zudem sind Kinder von älteren Müttern meist sehr gewünscht. Auch das kann sich vor- und nachteilhaft auswirken.

Ältere Eltern neigen vielleicht eher zur Übervorsicht und haben einen höheren Perfektionsanspruch. Ihnen mag es andererseits leichter fallen, sich geduldig auf ein Kind einzulassen. In diesem Zusammenhang sollte auch das Alter des Partners bedacht werden. Ist der Partner wesentlich älter als die Frau, kann dies die Problematik zusätzlich verschärfen.

Reaktionen der Umgebung

Die Reaktionen des sozialen Umfelds bereiten vielen älteren Müttern Sorge. Die Erfahrungen sind recht unterschiedlich. Viele Frauen stoßen auf Akzeptanz. Manchmal reagieren Familie, Freunde, Kollegen, jüngere Mütter oder Erzieherinnen nicht so positiv. Außerdem muss man auch damit rechnen, dass Kinder wegen ihrer relativ alten Mutter angesprochen oder aufgezogen werden. Die Kinder können jedoch lernen, mit einer solchen Situation umzugehen. Insgesamt ist die Akzeptanz älterer Mütter gestiegen: Schließlich ist es heutzutage viel alltäglicher, mit 39 noch ein Baby zu bekommen, als das vor zehn Jahren der Fall war.

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