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Sonnenhungrige Schönheiten - Hibiskus und Oleander

Tipps von Pflanzenexperte Elmar Mai

Oleander

Hibiskus und Oleander sorgen für sommerliches Flair auf Balkon oder Terrasse. Mit der richtigen Pflege fühlen sich die aus südlicheren Gefilden stammenden Pflanzen auch hierzulande wohl.

Datum:
17.08.2017
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Hibiskus, auch Eibisch genannt, ist eine typische Tropenpflanze und mag es heiß und hell. Daher sollte er in gemäßigten Klimazonen so viel Sonne wie möglich bekommen; lediglich zur hochsommerlichen Mittagszeit kann er etwas Schatten vertragen. Außerdem muss Hibiskus wegen der großen Blätter, über die viel Flüssigkeit verdunstet, zumindest im Sommer täglich gegossen werden. Aber auch wenn der Ballen niemals austrocknen darf, es sollte keine Staunässe entstehen – die kann zu Pilzbefall führen. Um Feuchtigkeitsschwankungen zu dämpfen, sollten Töpfe, in denen Hibiskus wächst, möglichst viel Erde enthalten. Außerdem darf die Luft nicht zu trocken sein, ansonsten könnte der Hibiskus mit Blattläusen oder Spinnmilben befallen werden. Im Winter sind Temperaturen unter 14 Grad zu vermeiden und so viel Licht wie möglich zu gewährleisten.

Zu den Wuchsformen von Hibiskus sagt Gartenexperte Elmar Mai: „Es gibt sie von kleinen Topfpflanzen bis hin zu imposanten Hochstämmchen für die Terrasse, den Balkon oder den Wintergarten.“ Insgesamt umfasse die Gattung Hibiskus aus der Familie der Malven rund 250 Arten: „Es gibt Bäume, Sträucher, Stauden und Einjährige.“

Unbekannte Wildform

Sehr beliebt als Zimmerpflanze sei beispielsweise der Chinesische Roseneibisch: „Der ist in den warmen Ländern der Welt als immer blühender Zierstrauch oder als Hecke aus den Gärten kaum noch wegzudenken und verzaubert jeden Tropenreisenden. Bei der Zucht der beliebtesten Tropenpflanze der Welt bediente man sich vieler Arten, aber die Grundform der bekanntesten Sorten ist vermutlich auf eine tropisch-afrikanische Art zurückzuführen, genau weiß es aber keiner mehr. Die Wildform ist unbekannt. Jedenfalls ist der wissenschaftliche Name Hibiscus rosa-sinensis irreführend – denn er ist weder eine Rose noch stammt er aus China.“

Als Beispiel für ein sommerblühendes Gehölz nennt Elmar Mai den Garteneibisch (Hibiscus syriacus): „Ein robuster und vielfältig einsetzbarer Strauch mit einem Hauch von tropischem Flair, der seltener als kleiner Baum gezogen wird.“ Die etwa 50 erhältlichen Sorten würden sich vor allem in der Blütenfarbe und -größe unterscheiden: „Blaue, weiße, pink- oder rosafarbene Blüten, bis ins Violett spielend, manchmal mit einer dunklen Mitte, manchmal gefüllt. Es gibt auch Exemplare, bei denen gleich drei verschiedene Sorten auf einen Stamm veredelt sind und viel Farbe auf wenig Fläche liefern. Sogar das weißlich-graue Holz hat im Winter einen gewissen Zierwert.“

Kräftiger Rückschnitt im zeitigen Frühjahr

Garteneibisch
Garteneibisch
Quelle: imago/blickwinkel

Die üblicherweise zwei bis vier Meter hohen, dicht wachsenden Sträucher seien recht anspruchslos, könnten allerdings in harten Wintern einfrieren: „Daher ist eine Pflanzung im Frühjahr der im Herbst vorzuziehen. In jedem Fall ist in den ersten Jahren Winterschutz mit einer Laubdecke um die empfindlichen Wurzeln erforderlich.“ Bezüglich des Beschnitts rät Elmar Mai: „Der Gartenhibiskus blüht am besten an frischen Zweigen, daher ist kräftiger Rückschnitt im zeitigen Frühjahr kurz vor dem Austrieb für eine reiche Blüte förderlich.“ Und zum Blühverhalten sagt er: „In warmen Regionen, etwa in seiner indischen und südchinesischen Heimat, blüht er das ganze Jahr über, bei uns jedoch erst ab dem Hochsommer. Es ist ein wichtiges Gehölz, denn die meisten anderen Bäume und Sträucher blühen sonst nur im Frühjahr.“

Oleander

Oleander ist ein von der Atlantikküste über das Mittelmeer bis nach Ostasien verbreitetes mediterranes Gewächs. Weltweit sind etwa 400 verschiedenen Sorten bekannt. Bei uns wird Oleander entweder als Strauch oder als Hochstämmchen gezogen, die Wuchsform hängt von den Sorteneigenschaften ebenso wie von der Pflege ab. Trotz eines recht einheitlichen Wuchsbildes gibt es eine überraschende Vielfalt an Blütenformen, Blattgrößen und Blütenfarben. Die Größe der einzelnen Blüten – zwischen drei und sieben Zentimetern – schwankt je nach Sorte um mehr als das Doppelte, manche duften kräftig, andere gar nicht. Die Farbpalette umfasst viele rote, rosa, lachs- oder aprikosenfarbene, gelbe und weiße Töne, manche sind auch gefüllt. Für Balkon oder Terrasse empfiehlt Mai jedoch einfach blühende Formen, da diese bei Regen stabiler sind.

Der Oleander ist ein mediterranes Klima gewöhnt und benötigt im Sommer einen vollsonnigen Standort mit viel Wärme, der in Mitteleuropa nicht immer gewährleistet ist. An seinem Naturstandort wächst er überall dort, wo die Wurzeln auch bei Hitze immer genügend Wasser finden, also gerne in Flusstälern. Dieser hohe Wasserbedarf muss auch bei der Pflege berücksichtigt werden, daher ist der Oleander eine der ganz wenigen Kübelpflanzen, der in der Wachstumsphase auch „nasse Füße“ verträgt, das heißt Wasser im Untersetzer mag. Sein Düngerbedarf ist hoch. Elmar Mai empfiehlt einen Blühpflanzendünger mit viel Phosphor und Kali. Das Wichtigste ist jedoch die Sonne: Ist der Sommer allerdings kühl und nass, blüht der Oleander nicht – trotz Dünger.

Pflege

„Oleander liebt Kalk, daher ist ein entsprechendes kalkhaltiges Substrat zu bevorzugen und Regenwasser sollte zum Gießen vermieden werden. Manche Sorten kahlen von unten her aus“, warnt Mai. Oleander verträgt jedoch einen kräftigen Rückschnitt und erholt sich gut. Sein Tipp: „Jährlich einige Triebe stark zurückschneiden, dann gibt es einen ‚stufigen’ Nachwuchs.“ Abgeblühtes nicht zurückschneiden, denn an den alten Blütenständen kommen immer wieder neue Blüten. Notfalls nur den alten Blütenstand knapp abschneiden. Oleander verträgt zwar eine ganze Menge Frost, trotzdem sollte man ihn bei spätestens minus fünf Grad Celsius einräumen, weil sonst die Blüte für das kommende Jahr leidet.

Es gibt einige Krankheiten und Schädlinge, auf die man achten muss. Hauptproblem bei den Krankheiten ist ein Pilz, der komplette Triebe absterben lässt. Hier hilft nur vorbeugendes Spritzen und bei Befall radikaler Rückschnitt der betroffenen Äste. Auch Spinnmilben und Schildläuse können Probleme bereiten. Spinnmilben kommen vor allem bei Trockenheit vor und sind an kleinen Pünktchen auf den Blättern und bei starkem Befall an feinem Spinngewebe erkennbar. Schildläuse sitzen gut getarnt als braune „Hütchen“ am Stamm. In beiden Fällen muss man spritzen. Geeignete Mittel gibt es im Fachhandel.

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