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Wie sich Stalking-Opfer wehren können

Stalking-Expertin Sandra Cegla im Gespräch

Mehr Schutz für Stalking-Opfer

Sie werden verfolgt, belästigt und bedroht: Stalking-Opfer. Die deutsche Gesetzeslage ist dünn und die Formulierungen im Strafgesetzbuch sind vage. Stalking-Expertin Sandra Cegla erklärt, was Betroffene tun können.

Datum:
17.09.2018
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Seien es nächtliche Telefonanrufe oder das Auflauern vor der Haustüre, sogenannte Stalker terrorisieren ihre Opfer oft jahrelang und üben einen unerträglichen Psychoterror aus. Wer andere verfolgt und belästigt, wird als „Stalker“ bezeichnet, dass Stalking eine Straftat ist, hält viele Täter nicht von ihrem Handeln ab.

Circa 20.000 Fälle im Jahr werden polizeilich erfasst. Die Dunkelziffer sei aber zwei bis drei Mal so hoch, denn viele Opfer zeigen ihren Fall nicht an, sagt Sandra Cegla. Immerhin: Seit Einführung des Stalking-Paragraphen im Jahr 2007, sind die Opferzahlen gesunken.

Wer sind die Täter?

In 80 Prozent der Fälle sind es Männer, die stalken; ein Großteil der Stalking-Fälle in Deutschland resultiert aus gescheiterten Liebesbeziehungen. Aber auch Fremde, die nicht aus dem näheren Umfeld des Opfers kommen, können zum Stalker werden. Das Stalking dauert im Durchschnitt ein- bis zweieinhalb Jahre, dabei handelt es sich in der Regel um Einzeltäter aus allen gesellschaftlichen Schichten.

Gibt es bestimmte „Opfertypen“?

Einen bestimmten „Opfertyp“ gibt es nicht, grundsätzlich kann jeder Opfer von Stalking werden. Gut sozialisierte Frauen seien aber häufiger betroffen, stellt Cegla fest. Dies liege vor allem daran, dass diese Frauen versuchen, sich mit dem Täter und dessen Taten auseinanderzusetzen. Sie wollen also einen Konflikt lösen, den das Opfer nicht ohne Hilfe lösen kann.

Täter können Opfer in den Suizid treiben

SMS eines Stalkers (Symolbild)
Chatverlauf eines Stalkers (Symolbild)
Quelle: dpa

Für die Opfer stellt das Stalking eine große Belastung dar. Stalking kann nicht nur psychische Folgen haben, sondern auch körperlich ernsthaft krank machen. Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Magengeschwüre, Depressionen, Suizidgefahr – die Liste der Symptome ist lang.

Das Stalking wird in der Regel nicht von allein aufhören, da die Täter ihr Handeln oft ganz anders verstehen. Urteile vor Gericht stoßen bei den Tätern oft auf Unverständnis oder sind ihnen egal. Je früher das Opfer selbst aktiv gegen den Stalker vorgeht, desto besser. Sandra Cegla rät, zuerst den Kontakt abzubrechen und diesen Vorgang beweissicher festzuhalten, denn erst dann liegt rechtlich gesehen Stalking vor. Danach sollte das Opfer seinen Verfolger ignorieren, denn jedes Anzeichen von Gesprächsbereitschaft könnte falsch verstanden werden. Außerdem sollte schnellstmöglich Hilfe von Beratungsstellen, Opferschutzbeauftragten oder Fachanwälten hinzugezogen werden. Diese können die Situation einschätzen und klären, ob es sich um eine Straftat handelt, erläutert Cegla.

So sollten Betroffene reagieren

Strafen gegen Stalker in Deutschland

Auf beharrliches Nachstellen kann mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden. Sollte die Gesundheit des Opfers stark beeinträchtigt oder gefährdet worden sein, beispielsweise durch Verletzungen, gibt es bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe.

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