Die Nitratbelastung im Grundwasser soll sinken, so das Bundeslandwirtschaftministerium. Eine Maßnahme: Biogasanlagen. In Biogasanlagen können tierische Ausscheidungen vergärt und mit dem daraus entstehenden Biogas Strom und Wärme erzeugt werden. Eine Aufbereitung zu Biomethan ermöglicht auch eine Einspeisung in das Erdgasnetz.
Dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zufolge könne Biomethan einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten, denn als Energieträger sei es nahezu CO2-neutral.
Verstoß gegen die Grundwasserrichtlinie
Die Zeit drängt - die EU hat Deutschland wegen Verstößen gegen die Grundwasserrichtlinie eine letzte Frist gesetzt. Mehr als 800.000 Euro pro Tag - das sind die Strafzahlungen, die nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom vergangenen Juni drohen. Denn in Deutschland wird von den Äckern der Bauern zu viel Nitrat ins Grundwasser geschwemmt, vor allem in Gebieten, in denen viele Nutztiere gehalten werden und dementsprechend viel Gülle anfällt.
Damit verstößt Deutschland gegen die Grundwasserrichtlinie der EU, die einen Grenzwert von maximal 50 Milligramm Nitrat je Liter Wasser vorschreibt. Laut Umweltbundesamt (UBA) wurde dieser Wert 2017 an 16,9 Prozent der Messstellen überschritten. Gegenüber den Vorjahren ist zwar ein leichter Rückgang zu erkennen, eine deutliche Verringerung gab es in den vergangenen zehn Jahren aber nicht.
Ist das Trinkwasser gefährdet?
Die Qualität des deutschen Trinkwassers ist dem Umweltbundesamt zufolge durchweg "gut bis sehr gut" - auch bei den Nitratwerten. Allerdings: Die Wasserversorger müssen belastetes Grundwasser aufwändig aufbereiten. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft warnt deshalb vor einem deutlichen Anstieg der Wasserpreise für Verbraucher in einigen Regionen.
Das Problem sei vor allem, dass zu viel Gülle aus großen Tiermastanlagen auf die Felder gelangt, und dort das Nitrat direkt ins Grundwasser "durchrauscht".
Quelle: afp