Opfer von Bestellbetrügern kann jeder werden – und damit schuldlos Ziel von Mahnverfahren: Kriminelle bestellen im Internet auf fremde Namen, ohne zu bezahlen, und lassen die Waren an andere Adressen liefern. Für die Betroffenen deutet das, dass sie als Folge oft wochenlang Inkassobüros, Anwälte und Händler abtelefonieren und ihnen erklären müssen, dass sie nichts mit den Bestellungen zu tun haben. Denn die Polizei kann nach Expertenschätzungen im Schnitt nur jeden dritten Fall aufklären.
WISO crime macht sich daher selbst auf die Spur der Täter und will wissen: Wer sind eigentlich die Bestellbetrüger und warum werden sie nur selten überführt? Bei unserem Recherchen erfahren wir von einem verurteilten Bestellbetrüger, dass Deutschland ein Paradies für derartige kriminelle Machenschaften sei, weil man hier auf Rechnung bestellen könne und als Täter dabei kaum Spuren hinterlasse. Und eine Betrugsspezialistin vermutet gegenüber WISO crime, dass die Schutzmechanismen im Online-Handel teilweise nicht so hoch seien wie möglich, um den Einkauf für Kunden nicht zu kompliziert zu machen.
Mehrere Händler bestätigen, dass der Rechnungskauf vom Handel selbst oft nicht geliebt sei, aber auf Wunsch der Kunden weiter angeboten werde. Die Folge ist laut Ermittlern, dass der Bestellbetrug inzwischen ein Massendelikt ist und die Täter dabei meist anonym bleiben könnten. WISO crime gelingt es dennoch, der Spur einer Bestellbetrügerin zu folgen und mit ihr sogar Kontakt aufzunehmen.