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- Hochwasserschutz in den Niederlanden
Hochwasserschutz auf den Kopf gestellt
- In den Niederlanden werden Deiche wieder abgerissen (1/10)
Berechnungen zeigen, dass die Küsten durch Überschwemmungen in Zukunft massiv bedroht sind. Deiche lassen sich nicht beliebig erhöhen. Deshalb braucht es andere Schutzmaßnahmen. Man muss dem Wasser mehr Raum geben. Gebiete entstehen lassen, die auch überschwemmt werden können.
- 80 Prozent der Stadt Rotterdam liegen unter Meeresniveau (2/10)
Für die Küstenmetropole Rotterdam wäre es das sicherste, sie komplett gegen das Meer abzuriegeln. Doch die Hauptschifffahrtsstraße des größten europäischen Hafens muss befahrbar bleiben.
- Das Sturmflutwehr vor Rotterdam verbessert den Hochwasserschutz (3/10)
Im Katastrophenfall werden die beiden schwimmenden Tore geschlossen und mit Wasser gefüllt. So können sie selbst großen Sturmfluten standhalten.
- Nach heutigem Stand ist Rotterdam abgesichert (4/10)
Für die Zukunft wird ein Anstieg des Meeresspiegels erwartet, stärkere Stürme, die das Wasser in die Stadt drücken und längere Starkregenperioden, die den Druck von innen erhöhen. Aber es fehlt der Raum, um die bestehenden Schutzmaßnahmen weiter auszubauen.
- Eine Kombination von kleineren flexiblen Maßnahmen soll helfen (5/10)
Ein Teil der Lösung: Bei Trockenheit ist der Benthemplein bei Schülern der angrenzenden Schule ein Spielplatz - bei Starkregen wird die Fläche zu einem großen Rückhaltebecken.
- Immer mehr Dächer werden in Rotterdam bepflanzt (6/10)
Bei Starkregen wird das Wasser aufgenommen - und dann nur noch zum Teil und vor allem erst viel später in die Kanalisation abgegeben. Denn: Jeder Quadratmeter, der nicht mit Beton versiegelt ist, hilft beim Hochwasserschutz.
- Mehr Flächen durch schwimmende Gebäude (7/10)
Auch im Hafen sollen mehr Flächen entstehen, die auch einmal überschwemmt werden können. Dafür werden neue Formen der Nutzung erprobt, wie dieser Ausstellungspavillon. Das Gebäude schwimmt auf einem Fundament aus Beton und Styropor.
- Neue Formen des Wohnens am Wasser (8/10)
Niederländische Architekten haben sich weltweit einen Ruf mit schwimmenden Bauten erworben: Sogar ganze Siedlungen haben sie hier schon aus schwimmenden Häusern gebaut.
- Diese Gebäude sind nicht nur hochwassersicher ... (9/10)
... sie schaffen auch neue Flächen. Eine Antwort auf den steigenden Platzbedarf in den großen Küstenstädten der Welt. Wasser nicht bekämpfen, sondern das Zusammenleben mit ihm gestalten. Ein Ideal, das sich weltweit – in immer neuen Varianten – zunehmend durchsetzt.
- Auch die Hafencity in Hamburg wurde vorausschauend geplant (10/10)
Alle Bereiche am Wasser sind für den Normal- und den Katastrophenfall konzipiert. Tiefgaragen und Cafés lassen sich mit geringem Aufwand abschotten. Die eigentlichen Wohnflächen liegen hochwassersicher eine Ebene darüber. Wohnen direkt an der Elbe heißt hier: Leben mit und manchmal auch im Wasser.