Fake oder Fakt: Wie die Wahrheit unter die Räder kommt
Fake oder Fakt: Wie die Wahrheit unter die Räder kommt
Verschwörungsmythen über das Coronavirus, Chemtrails oder den Klimawandel haben Hochkonjunktur. Woher kommen sie, warum glauben Menschen daran – und wem nutzen diese Verschwörungstheorien?
Woher kommen so manche seltsame Streifenmuster am Himmel? Sind das nur Kondensstreifen oder wurden Chemikalien versprüht? Steckt etwa eine böse Verschwörung dahinter?
Schmilzt das Eis in der Antarktis? Wird es auch im Südpolargebiet wärmer? Oder ist das alles Panikmache? Dirk Steffens hat auf der Neumayer-Station III in der Antarktis die Fakten recherchiert.
Überall wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Nicht umsonst ist die Bezeichnung "Fake News" zum Anglizismus des Jahres gekürt. Doch warum glauben wir überhaupt auch noch so abstrusen Meldungen?
Was hat die Wissenschaftswelt mit "Raub-Verlagen" zu tun? Professor Harald Lesch über das einzig wahre Kapital der Wissenschaft - also Geld ist es nicht.
Harald Lesch befasst sich in einer neuen Folge von Leschs Kosmos mit Klimaleugnern, Chemtrailern und Coronaskeptikern, er erforscht, was die Pest mit Verschwörungsglauben zu tun hat, und er bricht eine Lanze für das System, das sich dem Erforschen der Wirklichkeit verschrieben hat: die Wissenschaft.
Misstrauen bestimmt das Weltbild von Verschwörungsgläubigen. Sie vermuten überall geheime Machenschaften und suchen nach verborgenen Verbindungen. Wer beispielsweise glaubt, dass die Mondlandung inszeniert wurde, misstraut auch anderen offiziellen Nachrichten. So öffnet eine Verschwörungsidee die Tür für andere: zu Aliens, die längst unter uns sind, oder Flugzeugen, die Gift versprühen. Alles hängt mit allem zusammen – das eiserne Gesetz von Verschwörungsgläubigen. Besonders in Zeiten großer Verunsicherung konstruieren sie Zusammenhänge – und zwar nur solche, die das eigene Weltbild festigen. Dafür muss es jemanden geben, der im Hintergrund die Strippen zieht und eine geheime Agenda verfolgt. In Krisenzeiten, wenn unbequeme Maßnahmen ergriffen werden, geben Verschwörungsgläubige denen die Schuld, die das Sagen haben. So wird auch die Coronapandemie zu einem perfekten Nährboden für Misstrauen. Die Maßnahmen zur Eindämmung empfinden manche als totale Kontrolle – obwohl diese ständig überprüft werden, auch von Wissenschaftlern.
Die Fakten hinter nebulös erscheinenden Ereignissen erreichen nicht alle Menschen. Und noch nie war es so leicht, jemanden zu treffen, der ähnlich misstrauisch ist und ähnlich denkt. Die sozialen Medien verbreiten Verschwörungsideologien an immer mehr Menschen. Mancher Post fällt dabei auf fruchtbaren Boden – und legt die Saat für weitere Verschwörungsgläubige.
Es gibt Menschen, an denen prallen selbst wissenschaftlich belegte Fakten ab. Sie sind fest davon überzeugt, dass ihre Geschicke von einer verschwörerischen Elite gelenkt werden. Eine einmal gewonnene Überzeugung lässt sich nur schwer aufbrechen. Die Gründe dafür liegen tief in der menschlichen Psyche. Es ist ein Mechanismus, der bei vielen Menschen ähnlich funktioniert. Ein Beispiel: Wer häufig unerklärliche Kopfschmerzen hat, sucht nach Ursachen im Alltag und findet plötzlich auch welche. Können die Kondensstreifen am Himmel, schuld sein – „Chemtrails“? Schließlich sind scheinbar immer, wenn Kopfschmerzen auftreten, auch Kondensstreifen am Himmel. Für Verschwörungsgläubige hängt alles mit allem zusammen – deshalb kann eine solche Verknüpfung kein Zufall sein. Doch auf die Wahrnehmung ist kein Verlass: An manchen Tagen hat man zwar keine Kopfschmerzen, aber es gibt trotzdem Kondensstreifen am Himmel. Doch diese Tage werden bei der Beobachtung ausgeblendet. Warum?
Dieser Effekt ist häufig zu beobachten und tritt nicht nur bei der Angst vor Chemtrails auf. Auch in der Coronakrise haben Menschen Angst. Eine Strategie der Betroffenen ist in diesem Fall die Leugnung des Risikos. In der Folge nehmen Betroffene nur Meldungen wahr, die diese Leugnung plausibel machen. Der Effekt wird „Confirmation Bias“ genannt: Informationen werden so ausgewählt, dass sie ins einmal gefestigte Weltbild passen. In Bezug auf Covid-19 werden dann beispielsweise Meldungen, die das Virus mit einem herkömmlichen Grippevirus gleichsetzen, eher wahrgenommen als alle anderen. Passende Posts in sozialen Medien verstärken diese Wirkung: Für verunsicherte Menschen scheinen sie zu „beweisen“, dass eine verschwörerische Elite die Kontrolle im Staat übernimmt. Indem diese Menschen die Fakten leugnen, können sie daran glauben, dass die Regierung die Bedrohung aufbauscht, um ihre Macht zu stärken. So festigt sich selbst ein fragwürdiges Weltbild – und das verleiht Sicherheit. Auch und gerade in Krisenzeiten – wie der Coronakrise.
Für Verschwörungsideologen ist klar: Die Coronakrise wird aufgebauscht, damit die Pharmaindustrie Gewinne machen kann. In ihren Augen ist der Lockdown nur ein Mittel, um die Menschen mürbe zu machen und die Bevölkerung ruhig zu stellen. Das Volk soll sich impfen lassen, damit einige wenige sich an dem Impfstoff bereichern können. Doch genau diese Haltung öffnet Trittbrettfahrern das Tor zum großen Geschäft. Sie behaupten, es gäbe längst ein Mittel gegen Corona. Der Amerikaner Jim Humble entdeckte 1996 ein propagiertes Heilmittel: MMS, ein angebliches Wundermittel. Heute soll es sogar Covid-19 heilen. Belege gibt es nicht. Dennoch verkauft eine amerikanische Organisation, die sich Genesis Church of Health and Healing nennt, seit Beginn der Coronapandemie MMS im Internet. Grundlage ist eine hoch reaktive chemische Verbindung. Die Einnahme ist lebensgefährlich. Im Frühjahr 2020 geht bei den amerikanischen Gesundheitsbehörden eine alarmierende Meldung ein. Mehrere Menschen haben MMS als Hausmittel gegen Covid-19 verwendet. Bekommen haben sie die Substanz von vier Männern aus Florida, die bereits eine halbe Million Dollar mit dem Verkauf verdient haben sollen. Die Männer werden verhaftet und wegen Betrugs angeklagt – aber für manche Patienten kommt jede Hilfe zu spät.
Im Umgang mit der Coronapandemie wird es zur Glaubensfrage, ob das Virus gefährlich ist – und ob es überhaupt existiert. Dabei gilt Deutschland weltweit als ein Land, das vor allem zu Beginn die Pandemie relativ gut im Griff hatte – auch weil Forschende von der Regierung gehört wurden. Doch zahlreiche Menschen gehen gegen Corona-Schutzmaßnahmen auf die Straße. Sie wollen sich nichts vorschreiben lassen und zweifeln an der wissenschaftlichen Grundlage der verordneten Maßnahmen. Bei den sogenannten Querdenker-Demos demonstrieren Menschen Seite an Seite, die ganz unterschiedliche Ziele haben – doch was sie eint, ist ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber der Politik, der Wissenschaft und den Medien. Der perfekte Nährboden für Ideologien, die nicht auf Fakten basieren – sondern auf Angst und Unsicherheit.
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