München: Festnahmen nach Klimablockade am Flughafen

    München: Auf Startbahn geklebt:Festgenommene nach Klimablockade wieder frei

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    Erneut sind Klimaaktivisten auf ein Flughafengelände eingedrungen. Der Münchner Airport sagte Flüge ab. Inzwischen sind die Rollbahnen wieder offen, die Protestler wieder frei.

    Bayern, München: Zwei Aktivisten haben sich auf einer Zufahrt für Start- und Landebahnen am Flughafen Franz-Josef-Strauß festgeklebt.
    Mehrere Aktivisten der "Letzten Generation" haben am Samstagmorgen den Münchner Flughafen lahmgelegt. Inzwischen rollt der Flugverkehr langsam wieder an.18.05.2024 | 0:18 min
    Die Klimaschutzaktivisten, die am Samstag den Münchner Flughafen mit einer Protestaktion zeitweise lahmgelegt hatten, sind nach ihrer vorübergehenden Festnahme wieder auf freiem Fuß. Der Flughafenbetrieb musste für rund zwei Stunden eingestellt werden, 14 Maschinen mussten auf anderen Flughäfen landen. Hunderttausende Passagiere waren von Verspätungen betroffen, die sich den ganzen Samstag hinzogen.

    Aktivisten blockieren zwei Rollwege

    Die Aktivisten waren am Samstagmorgen in den inneren Bereich des Airport-Geländes gelangt. "Der Flughafen ist geschlossen aus Sicherheitsgründen, weil sich Klimaaktivisten auf den Rollbahnen festgeklebt haben", sagte ein Sprecher des Flughafens in München. Später wurde die Bahn wieder freigegeben.
    Die Protestler waren auf das Flughafengelände eingedrungen, in dem sie einen Zaun aufschnitten. Dann hatten sich auf dem Rollfeld festgeklebt, sagte ein Flughafensprecher. Sie hätten so zwei Rollwege blockiert, die zu den beiden Start- und Landebahnen führten.
    Die Hand eines Aktivisten der Letzten Generation ist auf der Straße festgeklebt.
    Die Klimaschützer*innen der "Letzten Generation" spalten. Wie weit darf Protest gehen?20.06.2023 | 28:52 min
    Aus Sicherheitsgründen sei daraufhin der komplette Flugbetrieb eingestellt worden, so dass zunächst keine Starts und Landungen möglich gewesen seien. Wenig später sei der Betrieb mit Verzögerungen wieder angelaufen.

    Vorübergehende Festnahme und Anzeigen für Protestler

    Die Polizei hatte nach eigenen Angaben acht Personen festgenommen. Am Sonntag kamen diese wieder auf freien Fuß. Eine Ermittlungsrichterin habe keinen Grund für eine Untersuchungshaft gesehen, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.
    Bei zwei weiteren Personen, die nicht auf das Flughafengelände vorgedrungen waren, seien Personalien festgestellt und ein Zusammenhang mit der Protestaktion geprüft worden. Die Klimaschützer erhielten Anzeigen, sagte der Sprecher weiter. Die Polizei geht unter anderem von einem gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr aus. 

    Letzte Generation: Verkehr zu Pfingstferien stören

    Mitglieder der sogenannten Letzten Generation hatten nach eigenen Angaben geplant, auf das Gelände des Flughafens zu gelangen, um mindestens eine der beiden Start- und Landebahnen zu blockieren.
    Damit wollten sie den beginnenden Reiseverkehr zum Start der Pfingstferien stören. In der Vergangenheit hatte die Gruppe bereits ähnliche Aktionen an mehreren deutschen Flughäfen gemacht.

    Faeser: Flughafen-Blockade ist kriminell

    Nach der Blockade forderten Politiker konsequente Bestrafungen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser schrieb auf der Plattform X: "Solche kriminellen Aktionen gefährden den Flugverkehr und schaden dem Klimaschutz, weil sie nur Unverständnis und Wut hervorrufen." Sie verlangte: "Die Täter müssen konsequent verfolgt werden, die Schutzmaßnahmen am Flughafen überprüft werden."
    Post von Faeser bei X
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    CSU-Generalsekretär Martin Huber forderte: "Volle Härte des Rechtsstaats gegenüber diesen Klima-Chaoten." Auf X schrieb er: "Die Aktionen der letzten Generation sind lebensgefährlich - für sich und andere."

    Flughafen: 350.000 Passagiere am Pfingstwochenende

    Der Protest ereignete sich an dem einem der verkehrsreichsten Wochenenden für den Münchner Flughafen. Am ersten Pfingstferienwochenende von Freitag bis Sonntag waren dort nach Angaben des Flughafens 2.860 Flüge geplant - erwartet wurden bis zu 350.000 Passagiere.
    Quelle: dpa, reuters

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